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Einst hat vor deines Vaters Haus

Entstehungszeitraum: 1893
Quellen:

Textquelle
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Niederschrift

Beschreibung:

David Josef Bach hält es für möglich, daß das Schilflied Drüben geht die Sonne scheiden um einige Monate älter sei als die Gold-Vertonung In hellen Träumen hab ich Dich oft geschaut. Der Stand der kompositorischen Fertigkeit indes, den schon die Manuskripte ausweisen, ordnet auch Einst hat vor deines Vaters Haus und das Fragment Klein Vögelein du zwitscherst fein nach Ludwig Pfau (beide in Sammelhand­schrift VII), die Greif-Vertonungen Das zerbrochene Krüglein Ich hab' zum Brunnen ein Krüglein gebracht und das Fragment Das gefärbte Osterei Zu Ostern ließ es mir keine Ruh (beide in Sammelhandschrift V), die beiden Lieder nach Texten unidentifizierter Autoren Daß gestern eine Wespe und Juble, schöne junge Rose (beide in Sammelhandschrift III), schließlich die drei Kompositionen wiederum auf Gedichte von Pfau Warum bist du aufgewacht, das Fragment Gute Nacht Die Erde schloß die Augen zu und das Fragment Das Unglück und das Mißgeschick der ganz frühen Zeit, spätestens also 1894, zu. (Schmidt, Christian Martin: GA, Reihe B, Bd. 1/2, Teil 1, S. 44)
Probleme wirft die Beurteilung der Korrekturen im Text der Quelle auf; bei einem Teil von ihnen kann dir Urheberschaft nicht entschieden werden, ein anderer Teil – und sie sind die eingreifendsten – stammt eindeutig von fremder Hand: Die Änderungen der Singstimme am Ende beider Strophen (T. 18-19 bzw. 40-41), die Tilgung der im Lied singulären Baßführung in T. 29-30 sowie die Korrektur zu dem in jeder Weise auffälligen Akkord in T. 27 3/4. In die Überlegungen einzubeziehen ist das Stadium der Entwicklung Schönbergs, das von dem Lied repräsentiert wird. Er stand am Anfang seiner kompositorischen Tätigkeit, und es ist wahrscheinlich, daß er das Lied einem erfahrenen Komponisten, möglicherweise Alexander von Zemlinsky, zur Überprüfung vorlegte; Art und Qualität der Eintragungen sprechen dafür, daß sie von der Hand des Beraters stammen. In der Mehrzahl der Fälle bieten sie Lösungen, in einem Fall (T. 27) die Andeutung einer noch auszuführenden Neufassung der Stelle. In dieser Situation scheint das Kriterium der Autorisierung unangemessen; sicher ist, daß Schönberg den Korrekturen aktiv nichts entgegengesetzt hat. (Schmidt, Christian Martin: GA, Reihe B, Bd. 1/2, Teil 1, S. 247)

Überliefert ist die Niederschrift. (Schmidt, Christian Martin: GA, Reihe B, Bd. 1/2, Teil 1, S. 245)

Besetzung: Gesangsstimme, Klavier
Gattung: Lieder --> mit Klavierbegleitung
Text:

Text nach GA:

Einst hat vor deines Vaters Haus
gesäuselt die Traubenblüte;
die Liebe hat wie ein Rosenstrauß
geduftet in meinem Gemüte.

Die Trauben wurden zu Wein seit lang,
die Rosen sind abgefallen;
der alte Duft, der alte Klang,
die mußten verwehn, verhallen.

Text nach Vorlage:

Gestorbene Liebe.
   I.

Einst hat vor deines Vaters Haus
Gesäuselt die Traubenblüte;
Die Liebe hat wie ein Rosenstrauß
Geduftet in meinem Gemüte.

Die Trauben wurden zu Wein seit lang,
Die Rosen sind abgefallen;
Der alte Duft, der alte Klang,
Die mussten verwehn, verhallen.

(Gedichte / von / Ludwig Pfau. Stuttgart. Verlag von Adolf Bonz & Comp. 41889, S. 41)

beteiligte Personen: Ludwig Pfau (1821-1894) - Textautor(in)

Erstdruck: Österreichische Musikzeitschrift 29 (1974), S. 287 [Faksimile T. 1-11]; GA, Reihe A, Bd. 2, S. 8-10
Gesamtausgabe: Reihe A, Bd. 2, S. 8-10; Reihe B, Bd. 1/2, Teil 1, S. 245-247

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