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Lieder (Fragmente)
[GA B 1/2,2] Abendstille

Entstehungszeitraum: 01.12.1905-31.01.1906
Quellen:

Textquelle

Entwurf

Beschreibung:Das II. Skizzenbuch enthält Notierungen zu insgesamt sieben Fragmenten, deren Datierung gemäß ihrem Platz im Skizzenbuch vorzunehmen ist:
S. [24] O süßer Blick', o Wörtlein klug gewendet] und Ohne Text 6; S. [28] Ohne Text 7. Nach der Datierung April 1905 am Anfang des Skizzenbuches folgt mit 26. IX. 1905 erst auf S. [60] wieder ein Datum; die Fragmente dürften also im Sommer 1905 entstanden sein.
S. [54] [Ermutigung zur Übersetzung der Hamasa Die Poesie in allen ihren Zungen]. Das Fragment folgt der Ersten Niederschrift zu op. 6, 2 auf S. 53, dessen Niederschrift mit 6. IX. 1905 datiert ist, und geht S. [60] mit dem genannten Datum voraus; die Entstehungszeit des Fragments ist also mit September 1905 anzusetzen.
S. 81 bis 83 Lieder eines Sünders Im Sklavendienst der Lüge; S. [88] Die Kürze Warum bist du so kurz? liebst du wie vormals denn; S. 89 Abendstille Abendstille, weich und warm. Nach der Letzten Datierung 28. X. 1905 auf S. [80] und bei der Annahme, daß das 116 Seiten umfassende Skizzenbuch bis April 1906, dem Anfangsdatum des III. Skizzenbuches, benutzt wurde, ist die Einordnung von Lieder eines Sünders auf Herbst 1905, die der beiden anderen Fragmente auf Ende 1905 bis Anfang 1906 naheliegend.
Für fünf Lieder des Opus 6, nämlich für Nr. 1 und 4 vom Dezember 1903 sowie für Nr. 6, 7 und 3 vom Oktober 1905, entnahm Schönberg den Text der Anthologie Neue Lieder der besten neueren Dichter für's Volk; das gilt auch für das Fragment Abendstille, das dem Jahreswechsel 1905/06 zuzuordnen ist, und für das Orchesterlied Natur Nacht fließt in Tag und Tag in Nacht op. 8, 1, das zwischen Dezember 1903 und März 1904 komponiert wurde. Die gemeinsame Textquelle mit den genannten Kompositionen gibt den einzigen greifbaren, wenn auch nicht schlüssigen Anhaltspunkt für die Datierung des Fragments Die tröstende Nacht O Nacht – du treue Trösterin; es könnte also sowohl im Winter 1903/04 oder im Herbst/Winter 1905 entstanden sein. Die Papiersorten der beiden Quellen zu dem Fragment bieten keine Entscheidungshilfe; J. J. 20 ist nur hier, J. E. 16b4 sonst nur im Jahr 1901 verwendet. (Schmidt, Christian Martin: GA, Reihe B, Bd. 1/2, Teil 1, S. 48)

Überliefert sind zwei Entwürfe. (Schmidt, Christian Martin: GA, REihe B, Bd. 1/2, Teil 1, S. 377)

Besetzung: Gesangsstimme, Klavier
Gattung: Lieder --> mit Klavierbegleitung (Fragmente)
Text:

Text nach GA:

Ach du wanderst viel zu weit
Seelchen laß dich mahnen
Abendstille weich und warm [...]

Text nach Vorlage:

Abendstille.
Von Carl Busse.
   Abendstille, weich und warm,
Kaum ein Hauch zu spüren,
Stehn die Mädchen Arm in Arm
Plaudernd vor den Türen.
   Fliegt das Mäulchen noch so spät
Ohne Ziel und Maßen,
Horchen, wie der Wagen geht
Durch die stillen Straßen.
   Kläfft der Spitz den Rädern zu,
Die gemach entschwinden,
Süße, sanfte Sommerruh
Sinkt ins Laub der Linden.
   Nur ein ferner Burschensang
Tönt noch hin und wieder,
Seelchen lauscht dem Heimatklang
Alt gewohnter Lieder.
   Zeiht zur lieben Sommerzeit
Still verträumte Bahnen,
Ach, du wanderst viel zu weit,
Seelchen, laß dich mahnen.

(Ludwig Jacobowski (Hrsg.): Neue Lieder der besten neueren Dichter für's Volk. Berlin: Verlag von M. Liemann o. J. [1899], S. 142) 

beteiligte Personen: Carl Busse (1872-1918) - Textautor(in)

Erstdruck: GA, Reihe B, Bd. 1/2, Teil 2, S. 173-174
Gesamtausgabe: Reihe B, Bd.1/2, Teil 2, S. 173-174; Reihe B, Bd. 1/2, Teil 1, S. 377

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