Seit der Adventszeit 1900 besaß Schönberg - wie Stuckenschmidt S. 42 berichtet - ein Exemplar der von Otto Julius Bierbaum herausgegebenen Anthologie Deutsche Chansons (Bretll-Lieder), zu Weihnachten des Jahres erhielt er - wie die Widmung belegt - ein kleines Skizzenbuch von einer nicht näher bekannten Anna (Skizzenbuch Anna). Und schon auf der S. [1] des Skizzenbuchs, also etwa zum Jahreswechsel 1900/01, notierte Schönberg Entwürfe zur Vertonung der Brettl-Lieder, die seine Liedkomposition bis in den Herbst 1901 hinein bestimmen sollte; die Überschrift dieser Entwürfe ( = Ohne Text 2) Ueberbrettl Lieder bezeichnet auch die Institution, für die die meisten dieser Kompositionen bestimmt waren, nämlich Ernst von Wolzogens Buntes Theater Überbrettl in Berlin, wo Schönberg allerdings erst vom 16. XII. 1901 bis zum 31. VII. 1902 angestellt war. (Schmidt, Christian Martin: GA, Reihe B, Bd. 1/2, Teil 1, S. 46)
Zur Idenität der Widmungsgeberin des Skizzenbuchs: Schmidt, Christian Martin: Überliefungsschicksal und Gestalt einer Liedkomposition. (...) In: Beer, Axel et al.: Festschrift Christoph-Hellmut Mahling, S. 1201-1205. Tutzing: Hans Schneider 1997 (= Mainzer Studien zur Musikwissenschaft, Bd. 37).