Den Kaiserwalzer von Johann Strauß bearbeitete Schönberg für eine Konzertreise nach Barcelona, die Ende April des Jahres 1925 stattfand. Außer dem Schlußdatum der autographen Partitur (1. April 1925) sind keine Daten zur Entstehung des Stücks überliefert. Die Skizzen in der Klavierausgabe, die Schönberg als Vorlage (Quelle A) verwendete, dürften kaum viel früher als März 1925 entstanden sein, und nach dem Abschluß der Partitur (Quelle B) wurde wahrscheinlich zunächst die Klavierstimme der Partiturabschrift (Quelle B^k) angefertigt, dann die restlichen Stimmen nachgetragen und schließlich daraus die einzelnen Stimmen (Quelle C) ausgeschrieben.

Vermutlich dürfte die Bearbeitung durch zwei Momente motiviert gewesen sein. Zum einen waren die Konzerte in Barcelona im Rahmen eines Festivals mit Wiener Musik organisiert worden, so daß es wünschenswert erscheinen mußte, neben der Kammermusik von Schönberg und derjenigen von Mozart und Beethoven auch Werke des späten 19. Jahrhunderts zur Aufführung zu bringen. Zum anderen sollte im Rahmen der Konzerte auch Schönbergs Pierrot lunaire gespielt werden. Es lag daher nahe, noch ein weiteres Stück für dieselbe Besetzung dabei zu haben. (Albrecht-Hohmaier, Martin; Scheideler, Ullrich: GA, Reihe B, Bd. 28, S. 134)