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Weil i a alter Drahrer bin von Johann Sioly

Entstehungszeitraum: 1921
Quellen:

Partiturniederschrift

Stimmen

Beschreibung:

Josef Rufer berichtet (vgl. Rufer, S. 111), daß im Sommer 1921 während Schönbergs Aufenthalt in Mattsee sowie in Traunkirchen sowohl die Bearbeitung von Schuberts Ständchen als auch die eines Stückes namens Santa Lucia entstanden sei, darüber hinaus zwei weitere „Instrumentationsübungen", deren Titel nicht genannt werden. Eine Santa Lucia überschriebene Bearbeitung ist nicht überliefert, dagegen könnte es sich bei den nicht näher bezeichneten Stücken um die Bearbeitungen von Funiculì, funiculà und Weil i a alter Drallrer bin handeln. [...]

Neben der durch Rufer nur sehr vage eröffneten Möglichkeit, die Bearbeitungen von Funiculì, funiculà  und Weil i a alter Drahrer bin auf den Sommer 1921 zu datieren, gibt es noch einen weiteren Anhaltspunkt, der jedoch auf das Jahr 1920 verweist: Während nämlich bei der Schubert-Bearbeitung die Systeme der Stimmen dem Usus – also der Anordnung gemäß der Instrumentengruppen – entsprechend angeordnet sind, verfolgte Schönberg bei den Bearbeitungen der Stücke von Denza und Sioly die Idee, die Stimmen nicht nach den Instrumentengruppen, sondern in erster Linie nach der Lage des Tonumfangs anzuordnen. Daher notierte er im obersten System nicht die Klarinette als Vertreterin der Holzbläsergruppe, sondern die höher klingenden Instrumente Violine und Mandoline. Dieselbe Anordnung findet sich bei Schönberg auch in der fragmentarischen Partiturreinschrift: des Satzfragments aus der ([...] sehr ähnlich besetzten) Serenade op. 24, dessen Erste Niederschrift auf den 3. August 1920 datiert ist. Es scheint unwahrscheinlich, daß Schönberg – nachdem er für die späteren Quellen der Serenade und für die Schubert-Bearbeitung wieder auf die klassische Anordnung zurückgekommen war nochmals die Idee der unkonventionellen Anordnung aufgegriffen hatte. Die Bearbeitungen von Funiculì, funiculà und Weil i a alter Drahrer bin könnten also früher zu datieren sein als das Ständchen. Für die Rufer widersprechende Annahme, daß diese beiden Stücke nicht erst im Sommer 1921, sondern vielleicht schon 1920 entstanden sind, gibt es aber bislang keine weiteren Anhaltspunkte.

Zur Bearbeitung des Wienerlieds Weil i a alter Drahrer bin von Johann Sioly (1843–1911) liegen zwei Quellen vor: eine autographe Partiturniederschrift (Quelle A) sowie von verschiedenen Schreibern und von Schönberg geschriebene Stimmen (Quelle B). Beide Quellen sind jeweils Teil einer Sammelhandschrift, die außerdem die Bearbeitung von Luigi Denzas Funiculì, funiculà enthält, so daß die Vermutung naheliegt, daß beide Stücke in enger zeitlicher Nachbarschaft entstanden sind.
Ob Schönberg als Vorlage für die Bearbeitung einen gedruckten Notentext herangezogen hat oder aber die sehr bekannte Melodie aus dem Gedächtnis niederschrieb, läßt sich nicht entscheiden. Die von den gängigen Ausgaben des Stücks abweichende Tonart ist jedoch ein starkes Indiz dafür, daß Schönberg kein schriftlich niedergelegter Notentext vorgelegen hat (Albrecht-Hohmaier, Martin; Scheideler, Ullrich: GA, Reihe B, Bd. 28, S. 152 f. u. S. 149)
Besetzung: 4 und mehr Stimmen
Gitarre, Klarinette, Mandoline, Viola, Violine, Violoncello
Gattung: Bearbeitungen --> Bearbeitungen für Ensemble
beteiligte Personen: Arnold Schönberg (1874-1951) - Arrangeur(in)
Johann Sioly (1843-1911) - Komponist(in)

Gesamtausgabe: Reihe A, Band 28, S. 205–208; Reihe B, Band 28, S. 149–154

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