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Orchesterwerke (Fragmente)
[GA B 14,2 [8]] Entwürfe zu einer Symphonie

Entstehungszeitraum: 01.01.1937-10.02.1937
Quellen:

Reihenskizze auf einem Einzelblatt

Reihentafel

Reihenkartei
Weitere Quellen:

Reihenskizze im Kleinen Skizzenbuch 1937

Skizzen und Entwürfe, Programmentwurf

Photoabzüge der Quelle Ae

Beschreibung:Entwürfe zu einer viersätzigen Symphonie mit jüdischer Programmatik von Anfang 1937.
Es liegen Reihenskizzen, eine Reihentafel und eine Reihenkartei sowie getrennt überlieferte Skizzen und Entwürfe zu allen vier Sätzen der Symphonie vor.
Aufgrund von Schönbergs eigenhändigen Datierungen innerhalb der Quelle Ae* lassen sich die Aufzeichnungen zur Symphonie auf Anfang 1937 datieren, wobei die Entwürfe zum I. Satz am 7. Januar, die zum III. und IV Satz am 9. Februar und die zum II. Satz am 10. Februar entstanden sind. Die Reihentafel Ac und möglicherweise auch die Reihenkartei Ad dürften bereits bei der Niederschrift der Entwürfe zum 1. Satz vorgelegen haben. Diesem Befund entspricht auch, daß es sich bei der Reihenskizze Aa um die erste Eintragung im sogenannten Kleinen Skizzenbuch 1937 handelt, das Schönberg – wie aus den drei auf derselben Seite aufgeklebten Weihnachtsmarken hervorgeht – offenbar als Geschenk zum Weihnachtsfest 1936 erhalten hat.
Über die Gründe, die Schönberg zu dem Plan einer Symphonie mit spezifisch jüdischer Programmatik bewogen haben, läßt sich dagegen nur spekulieren. Zum einen dürfte die für Anfang 1937 verbürgte erneute (und letztmalige) Beschäftigung mit Moses und Aron einen entsprechenden Anstoß gegeben haben. Zum anderen dürften aber auch einige persönliche Erlebnisse des Vorjahres die Stoffwahl mit beeinflußt haben. Von Bedeutung ist in diesen Zusammenhang einerseits das bereits von Stuckenschmidt erwähnte diffamierend-rassistische Portrait, das der Autor eines in der Zeitschrift Die Musik erschienenen Pamphlets von ihm gezeichnet hatte, und andererseits die als antisemitisch empfundene Wortwahl bei der Figurencharakterisierung im Particell zum III. Akt aus Alban Bergs Oper Lulu, die zur Folge hatte, daß er sein Bergs Witwe Helene Anfang 1936 schriftlich übermitteltes Angebot, die Instrumentation des III. Aktes fertigzustellen, zurückzog.
(GA Reihe B, Band 14,2, S. 153)

Programmentwurf zu den geplanten vier Sätzen:
Der Programmentwurf zeigt den sehr subjektiven Versuch, die traditionellen Satzcharaktere einer viersätzigen Symphonie in außermusikalische, die aktuelle Situation der Juden in einer feindlich gesonnenen Umwelt reflektierende Stichworte und Bilder zu übersetzen. In diesem Sinne wollte Schönberg den traditionell „männlich-heroischen“ Charakter des Kopfsatzes zur Darstellung der Neid hervorrufenden Überlegenheit der jüdischen Elite innerhalb der Gesellschaft nutzen, während der Scherzo-Charakter die gegenseitigen Vorurteile von Juden und Nichtjuden zum Ausdruck bringen sollte. Den Satztypus des Adagio verband er mit den heiligen Festen und Gebräuchen, die es den Juden in der Diaspora ermöglichten, ihre Identität zu wahren, während der mit The day will come überschriebene Finalsatz offenbar die bereits im Drama Der Biblische Weg verarbeitete zionistische Utopie eines jüdischen Staates thematisieren sollte.

1) Predominance (superiority) provokes envie
2) a) What they think about us,
b) what we think about them Scherzo
c) conclusion
3) The sacred feasts and costumes Die heiligen Feste und Gebräuche
4) The day will come


(GA Reihe B, Band 14,2, S. 153-154)
Gattung: Orchesterwerke --> Orchesterstücke (Fragmente)
Text: 1) Predominance (superiority) provokes envie
2) a) What they think about us,
b) what we think about them Scherzo
c) conclusion
3) The sacred feasts and costumes Die heiligen Feste und Gebräuche
4) The day will come

Gesamtausgabe: Reihe B, Band 14,2

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