Nach eigenem Bekunden, nämlich im Brief an Alban Berg vom 16. Oktober 1933, beschäftigte sich Schönberg wenigstens fünf Jahre vor 1928, als der Text des Oratoriums entstand, mit dem Moses-Stoff; 1923 ist also terminus ad bzw. ante quem für die erste Konzeption des Werkes. Dies wird im selben Brief nochmals unterstrichen durch die chronologische Zuordnung zum Drama Der Biblische Weg, das auch spätestens 1922 oder 23 konzipiert worden sei.
Zwischen dem Drama Der Biblische Weg, das 1926/27 ausgearbeitet und am 12. Juli 1927 abgeschlossen wurde, und dem Text zu Moses und Aron in dessen Anfangsphase besteht überdies und bekanntermaßen ein enger inhaltlicher Konnex, der möglicherweise sogar zu einer Vermischung der Quellen geführt hat. Immerhin finden sich in dem von Schönberg selbst gebundenen Konvolut TA zwei Blätter (2 und 5), auf denen vermerkt ist: Älteres Blatt aus der Zeit des: Biblischen Weg bzw. Älteres Blatt, aus den Vorarbeiten zu Der Biblische Weg; und doch gehören die Notate beider Blätter ganz unverkennbar zu Moses und Aron: zu den drei Wundern und zum Tanz um das Goldene Kalb.
März 1926
Schönberg läßt am 29. März Anton Webern wissen, daß er an der neuen Kantate Moses am brennenden Dornbusch lange nicht weiter gearbeitet habe. Das stimmt mit den oben angestellten Erwägungen hinsichtlich des Zeitpunkts der ersten Konzeption überein; wichtig indes ist die Feststellung, daß Schönberg anfänglich die Komposition einer Kantate geplant hatte.
September 1928
Schönberg beginnt mit den ersten Vorarbeiten zum Text des Oratoriums. Er bittet am 6. September die Universal Edition um die Übersendung einer Bibel, die unverzüglich auf den postalischen Weg nach Roquebrune gebracht wird; dieses Bibelexemplar benutzt Schönberg bei der Ausarbeitung der Vorstudien und Entwürfe der Quelle TA. Seinen Dichtungsplan teilt er am 22. September Alban Berg mit. Erste Datierungen bei den Textentwürfen der Quelle TA nennen Ende September sowie den 30. September.
Oktober 1928
Die Arbeit am Text des Oratoriums wird fortgesetzt und mit dem vollständigen Manuskript TB abgeschlossen. Zwei Entwürfe in TA sind auf den 1. Oktober datiert, mit der Niederschrift des Manuskripts wird am 3. Oktober begonnen (TB); der I. Teil ist am 8. Oktober beendet (TB), dem Tag, auf den auch der Entwurf TA datiert ist. Die Arbeit am II. Teil nimmt nur zwei Tage, den 9. und 10. Oktober, in Anspruch (TB); das gesamte Manuskript ist am 16. Oktober abgeschlossen (TB). Das Texttyposkript TC dürfte kurz danach angefertigt worden sein.
Noch am selben Tag berichtet Schönberg Anton Webern von seiner Dichtung und unterstreicht seine Absicht zur Komposition, die durch den Text selbst in seiner bislang vorläufigen Fassung gut vorbereitet sei. Doch bereits fünf Tage später, am 21. Oktober, läßt er Direktor Emil Hertzka von der Universal Edition wissen, daß er einem anderen, einem einaktigen Textbuch zunächst Vorrang gebe; es handelt sich um Von heute auf morgen op. 32, dessen Kompositionsbeginn mit dem 25. Oktober 1928 belegt ist.
Oktober 1928 bis April 1929
Das Interesse von Berg und Webern an dem Textbuch ist naturgemäß groß. Am 21. März verweist Schönberg Berg an seine Tochter Trudi Greissle, der er ein Exemplar (des Typoskripts TC) zur – allerdings sehr restriktiven – Zirkulation geliehen habe. Die Reaktion von Berg und Webern auf die Dichtung ist emphatisch.
April 1930
Im Zusammenhang mit allgemeinen Opernplänen zieht Schönberg Berg gegenüber in Erwägung, die Arbeit an Moses und Aron wiederaufzunehmen.
Mai 1930
Am 7. Mai entwirft Schönberg die Reihe und beginnt mit der Skizzierung (Ab). Der eigentliche Kompositionsbeginn liegt allerdings erst zwei Monate später.
Juni 1930
Schönberg unterhandelt mit dem Verlag Bote & Bock bezüglich der Verlagsübernahme des geplanten Werkes; nach wie vor ist es als Oratorium bezeichnet.
Juli 1930
Am 16. Juli beginnt Schönberg die Kompositionsarbeit mit voller Konzentration (Ab: Arbeit angefangen am 16/ VII 30). Bereits am folgenden Tag setzt die Notierung des Reinschriftparticells an (B). Das verdeutlicht den Schaffensprozeß bei Schönberg, der die Komposition eines Abschnitts vom Entwurfsstadium über die Erstniederschrift bis hin zur definitiven Gestalt der Reinschrift in unmittelbarem zeitlichen Zusammenhang vorantreibt. Bei Moses und Aron betrifft diese ganzheitliche Arbeitsweise auch den Text, hinsichtlich dessen vieles darauf hindeutet, daß die Abschnitte selbst des definitiven Texttyposkripts TK sofort nach Notation der Reinschrift ausgeschrieben wurden.
Am 25. Juli setzt Schönberg Webern und Berg von der Wiederaufnahme der Arbeit in Kenntnis. In dem Schreiben an Berg ist zum ersten Mal die Rede davon, daß das Werk für die Bühne gedacht sei.
August 1930
Am 22. August ist die Komposition bis zum Ende der 2. Szene des I. Aktes (I/243) fertiggestellt (B). Am 31. August beklagt Schönberg Webern gegenüber, daß er die Komposition, die bereits nahezu 350 Takte in Partitur umfasse, bald unterbrechen müsse.
September 1930
Zu Beginn des Monats muß Schönberg die Komposition bei T. 331 des I. Aktes unterbrechen und kann sie erst nach acht Tagen am 9. September fortsetzen (B). Auf diese Unterbrechung nimmt auch Schönbergs Brief vom 12. September an Berg Bezug, in dem er das langsame Tempo der Komposition, die nun kaum 400 Takte umfasse, einerseits auf die Textrevisionen, andererseits auf das Verfahren zurückführt, sofort die Partitur auszuschreiben. Am 30. September ist die Komposition bis T. 473 des I. Aktes fertiggestellt (B).
Oktober 1930
Am Anfang des Monats Komposition der Takte 474-483 des I. Aktes (B).
Januar 1931
Am 15. Januar vergeblicher Versuch, die Arbeit nach T. 483 des I. Aktes fortzusetzen (B).
Mai 1931
Am 15. Mai setzt Schönberg die Arbeit nach T. 483 des I. Aktes fort (B). Sie schreitet, wie er Berg am 29. Mai und Webern am 30. Mai mitteilt, zufriedenstellend voran. Um diesen Zustand nicht erneut zu gefährden, verzichtet er auf den Besuch einer Gurrelieder-Aufführung durch Franz Schreker.
Juni 1931
Sein gutes Vorankommen bei der Komposition bestätigt Schönberg in seinem Schreiben an Josef Rufer vom 12. Juni; er habe – seit Mai – immerhin 250 Takte geschrieben, d. h. die Komposition dürfte zu diesem Zeitpunkt etwa bis T. 733 des I. Aktes gelangt sein.
Juli 1931
Am 14. Juli ist die Komposition bis zum Ende des I. Aktes (I/970) fertiggestellt (B). Dieses Datum wird bestätigt durch Schönbergs Brief an Schreker vom 15. Juli. Webern wußte allerdings bereits schon an diesem Tag, daß der I. Akt etwa 1000 Takte umfasse.
Nach einer Pause von nur wenigen Tagen machte sich Schönberg an die Komposition des Zwischenspiels und des II. Aktes. Das Zwischenspiel (II/1-42) wurde zwischen dem 20. Juli und dein 25. Juli (B) komponiert. Am 26. Juli wurde der II. Akt (II/43) begonnen (B). Am 28. Juli ist die Komposition bis T. 103 des II. Aktes fertiggestellt (B).
August 1931
Neben der nicht näher belegten Fortsetzung der Komposition widmete sich Schönberg nun auch wieder der Korrespondenz, wie namentlich sein ausführlicher Brief vom 8. August an Berg belegt. Er stellt das zentrale Dokument zur Art des Schaffensprozesses bei Moses und Aron dar, in dem die bereits bei Juli und September 1930 erwähnten Momente besonders deutlich Kontur erlangen: die Revision des Textes und das Vorantreiben der Komposition bis zur Reinschriftpartitur, was das Ausschreiben der Chorstimmen, auf das Schönberg hier besonders abhebt, impliziert. In Bergs Brief vom 27. August an Schönberg tritt erstmals der Aspekt der Aufführung des Werkes ins Blickfeld.
September 1931
Ende September ist die Komposition bis T. 543 des II. Aktes fertiggestellt (B). In seinem Brief vom 12. September an Webern geht Schönberg insbesondere auf seine Bemühungen um die dramaturgische Ausgestaltung des Tanzes um das Goldene Kalb, d. h. der 3. Szene des II. Aktes, ein. Sie hat sich mehrfach in den überlieferten Quellen niedergeschlagen, vor allem in den Dispositionsplänen der Quellen TD, TE und TG, aber auch in den mehr oder minder umfangreichen Einzelentwürfen der Kornpositionsvorlage TI.
Oktober 1931
Mitte des Monats setzt Schönberg die Komposition nach T. 543 des II. Aktes fort (B).
Am 11. Oktober teilt er Webern mit, daß er dessen Wunsch nach Einsicht in das Werk durch die Übersendung von anderthalb Akten des Textbuches nachgekommen sei; es solle auch zirkulieren – wiederum sehr restriktiv. Es handelt sich um das Texttyposkript TK, allerdings noch mit den dann verworfenen Typoskriptseiten 30 bis 34 TKa; nur hier findet sich auf S. 34 Moses’ Satz Ahnst du nicht die Allmacht des Gedankens über die Bilder?, auf den Webern Bezug nimmt, und nur diese Seite endet unvollständig mit der Silbe Ge-, wie Berg beklagt.
In seinem Brief vom 18. Oktober drückt Webern auch seinen nachdrücklichen Wunsch aus, von der Musik etwas zu sehen – ein Wunsch, den er und Berg mehrfach wiederholt haben. Soweit bekannt, ist Schönberg dieser Bitte nie nachgekommen und hat die Komposition selbst seinen nächsten Schülern nie zugänglich gemacht.
November 1931
Am 17. November läßt Schönberg Berg zufrieden wissen, daß nahezu 900 Takte des II. Aktes fertiggestellt und nur noch weniger als 300 geplant seien.
Dezember 1931
Am 2. Dezember ist die Komposition bis T. 974 des II. Aktes fertiggestellt (B). Danach erfolgt eine Unterbrechung von einem Monat.
Januar 1932
Am 2. Januar nimmt Schönberg die Kompositionsarbeit ab T. 975 des II. Aktes wieder auf (B). Doch die Arbeit will nicht so recht vorangehen, wie er am 19. Januar Berg mitteilt; im zweiten Teil dieses Briefes vom 20. Januar ist auch eine gewisse Unsicherheit zu spüren, ob der ausgedehnte Tanz um das Goldene Kalb überhaupt verständlich sei.
März 1932
Am 10. März ist die Komposition bis zum Ende des II. Aktes (II/1136) fertiggestellt (B).
April bis Juli 1932
Mehrfach betont Schönberg seine unmittelbare Absicht, den III. Akt und damit die ganze Oper zu vollenden. Er veranschlagt dafür drei Monate.
August bis September 1932
Die erste Korrespondenz über eine verlegerische Übernahme des Werkes führt Schönberg mit der Universal Edition. Als Verhandlungsgrundlage indes macht er wiederum nur das Textbuch zugänglich.
März 1933
In seinem Brief vom 15. März an den Schriftsteller Walter Eidlitz hebt Schönberg vor allem seine Schwierigkeit hervor, zu einer stimmigen und definitiven Lösung des inhaltlichen Problems im III. Akt zu finden; die Frage, ob in ihm Aron oder Moses die Oberhand behalten soll, durchzieht das gesamte Quellenmaterial zum Text des III. Aktes von allem Anfang an und hat zu mehreren divergierenden Fassungen geführt. Bereits in TA vom Oktober 1928 heißt es: Ich entschließe mich (wenigstens vorläufig) als Schlußstück Arons Tod zu setzen. Und Eidlitz gegenüber stellt er jetzt fest: Mein dritter Akt, den ich wenigstens zum viertenmal umarbeite, beziehungsweise neu schreibe, heißt derzeit noch immer: Arons Tod. Es kann kein Zweifel daran bestehen, daß dieses inhaltliche Problem einen der zentralen Gründe dafür darstellt, daß die Oper unvollendet blieb.
Mai 1933
Die Suche nach einem Verlag beschäftigt Schönberg weiterhin. Es geht neben Moses und Aron vor allem um das Drama Der biblische Weg, das seit Juli 1927 vollendet vorlag, sowie um das Konzert für Violoncello und Orchester D-Dur in freier Umgestaltung nach dem Concerto per Clavicembalo von Matthias Monn, das im Januar 1933 abgeschlossen wurde.
August bis Oktober 1933
In drei Briefen an Webern bzw. Berg unterstreicht Schönberg den Zusammenhang zwischen seiner Rückkehr in die jüdische Glaubensgemeinschaft mit dem Inhalt seiner Werke, namentlich von Moses und Aron und Der biblische Weg.
1934
Mehrfach erinnert Schönberg daran, daß er an der Oper nicht hat weiterarbeiten können, und betont seine Absicht, die Arbeit daran wiederaufzunehmen.
Am 22. Juni beginnt er tatsächlich eine neue Version des Textes zum III. Akt (Quelle TO), die dann nach eingehenden Revisionen und Umstellungen zur Vorlage der diesbezüglichen Seiten des Texttyposkripts TK wurde.
1935
Am 5. Mai wendet sich Schönberg erneut dem Text des III. Aktes zu und beginnt die Niederschrift der Quelle TP, die allerdings nicht zu einer eigenständigen und geschlossenen Fassung führt.
Im August taucht in Wiener Zeitungen das Gerücht auf, die Oper solle uraufgeführt werden.
1937
Am 8. Januar fügt Schönberg dem Ende des II. Aktes im zweiten Exemplar des Texttyposkripts (TK) eine handschriftliche Schlußbemerkung an: Das ist Seite 39 (das ist 3 x 13) wo ich 1932 in Barcelona zu komponieren aufhörte, in der Hoffnung, den 3ten Akt in ein bis zwei Monaten zu beenden. Seitdem sind fast fünf Jahre vergangen und ich habe das Werk noch nicht vollendet Los Angeles 8. Jänner 1937.
Die erneute Hoffnung auf Vollendung des Werkes äußert Schönberg am 5. Februar Elizabeth Sprague Coolidge gegenüber. In einem kleinen, auf dieses Jahr datierten Skizzenbuch notiert Schönberg drei musikalische Skizzen zum III. Akt (Quelle Ae).
1942 bis 1949
In mehreren Briefen beteuert Schönberg seine Absicht, die Oper zu vollenden; sie wird nun zumeist im Zusammenhang mit der Jakobsleiter, aber auch mit theoretischen Schriften genannt. Daneben taucht der Plan auf, einen Textband mit dem Titel Dichtungen, Texte, Aphorismen und Sprüche zu veröffentlichen, der außer den bereits 1926 in der Universal Edition veröffentlichten Texten das Drama Der biblische Weg und das Libretto von Moses und Aron enthalten soll; diesen – nie realisierten – Plan wird Schönberg dann 1950 und in erweiterter Form 1951 Scherchen gegenüber wiederaufgreifen.
1950 bis 1951
Zum ersten Mal rückt eine Aufführung bzw. die Drucklegung der Oper, wenn auch nur in Teilen, in greifbare Nähe. Partner des ausführlichen Briefwechsels ist Hermann Scherchen, der neben seiner dirigentischen Tätigkeit auch den von ihm 1950 gegründeten Ars viva-Verlag in Zürich leitet. Bereits im Januar 1950 umfaßt die Korrespondenz wenigstens vier Briefe und eine Paketsendung, die das Reinschriftparticell des Tanzes um das Goldene Kalb enthält (Quelle B) ; es steht zu vermuten, daß Scherchen der erste war, der außer Haus die Noten von Moses und Aron zu sehen bekam. Naturgemäß war Scherchen aufs höchste daran interessiert, nicht nur Teile, sondern die vollständige Oper uraufzuführen bzw. zu verlegen. So ist von seiner Seite mehrfach von der ganzen Oper die Rede, d. h. er drängte – mehr oder minder ausgesprochen – auf die Komposition des III. Aktes; daneben tat er alles, um Schönberg die ungestörte Arbeit an der Oper finanziell zu ermöglichen. Schönberg, der nun höchstens 4-5 Monate für die Komposition veranschlagt, verweist vor allem auf seine materielle Lage und auf seinen Gesundheitszustand.
Bereits in Erwartung der Komposition des III. Akts, mehr aber noch nachdem feststand, daß diese kurzfristig nicht realisierbar sei, wurden aber auch Erwägungen hinsichtlich der Modalitäten von Teilaufführungen angestellt. Von allem Anfang an ging es namentlich um die Aufführung des Tanzes um das Goldene Kalb. Eine Aufführung als Oratorium indes hielt Schönberg nur dann für möglich, wenn die Hauptpunkte der Handlung filmisch angedeutet würden. Konkreter und im Blick auf die ganze Oper in ihrem fragmentarischen Zustand wird Schönberg in seinem Brief vom 27. November 1950 an Francesco Siciliani, den Leiter des Maggio Musicale Fiorentino: Man könne erstens den I. und II. Akt mit oder ohne den gesprochen Text des III., zweitens nur den Tanz um das Goldene Kalb oder drittens nur den II. Akt aufführen. An letztgenannte Alternative schließt dann Schönbergs Vorschlag vom 29. Juni 1951 Scherchen gegenüber an, den II. Akt mit dem Text des III. aufzuführen – damit wäre der Hauptinhalt des Werks wiedergegeben.
Als Aufführungsorte wurden zunächst vorab vier italienische in Betracht gezogen: das Theater San Carlo Neapel, der Maggio Musicale Fiorentino, die Biennale Venedig und das geistliche Musikfest Perugia. All diesen Projekten indes waren trotz intensiver Bemühungen durch Scherchen kein Erfolg beschieden, dies allerdings wohl auch deshalb, weil die Oper unvollendet war und etwa für das Theater San Carlo nur ein abgeschlossenes Werk in Betracht kam. Die Internationalen Ferienkurse für Neue Musik Darmstadt tauchen für eine mögliche Uraufführung erst am 29. November 1950 in den Überlegungen auf.
Bereits zuvor hatte Schönberg darauf bestanden, daß das Aufführungsmaterial durch seinen Sohn Georg in Mödling hergestellt würde. Schönberg gab seinem Sohn ausführliche Hinweise zur praktischen Realisierung von Partitur und Stimmen, und das Ergebnis stellte Scherchen außerordentlich zufrieden.
Die Uraufführung des Tanzes um das Goldene Kalb am 2. Juli 1951 bei den Darmstädter Ferienkursen wurde zu einem großen Erfolg. Davon berichtet Scherchen dem Komponisten am 6. Juli 1951 in einem langen und enthusiastischen Brief – vielleicht ist dieser Brief die letzte und besonders bedeutungsvolle Erfolgsmeldung, die der Komponist kurz vor seinem Tod am 13. Juli 1951 erhielt.
Die erste szenische Aufführung der Oper fand am 6. Juni 1957 unter Leitung von Hans Rosbaud im Stadttheater Zürich statt.
(Schmidt, Christian Martin: GA, Reihe B, Bd. 8, Teil 2, S. 1-5)
Überliefert sind drei Konvolute mit Skizzen und Entwürfen (Aa, Ab, Ad), zwei Skizzenbücher (Ac, Ae), Materialien zur benutzten Reihe (Af, Ag) sowie das Reinschriftparticell B nebst verworfenem Blatt B' und ein Klavierauszugfragment C. (nach: Schmidt, Christian Martin: GA, Reihe B, Bd. 8, Teil 1, S. 1-32)