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Sie befinden sich hier: Alle Titel / Kammermusik mit Singstimme (Fragmente) - [GA B 24,2] Liebeslied

Kammermusik mit Singstimme (Fragmente)
[GA B 24,2] Liebeslied

Entstehungszeitraum: 1917
Quellen:

Textquelle

Erstniederschrift

Autographe Reinschrift

Beschreibung:

Das Fragment ist in 2 Quellen überliefert. A ist die Erstniederschrift, für die Singstimme vollständig (T. 1-34), die Instrumente reichen nur bis in T. 24 und sind teilweise auch bis dahin unvollständig notiert. B ist der Beginn einer (teilweise von A abweichenden) autographen Reinschrift, die nur 19 Takte umfaßt.
Harald Krebs hat im Arnold Schoenberg Institute eine Notiz hinterlegt, in der er set-artige Skizzierungen von Tonfolgen und deren Beziehungen, die auf einem separaten Skizzenblatt überliefert sind, mit Liebeslied in Verbindung gebracht hat. Dieses separate Skizzenblatt wurde irrtümlich mit der Archivnr. U186 bezeichnet. Es enthält (hauptsächlich, möglicherweise ausschließlich) Skizzen zum 3. Streichquartett op. 30; diese sind in Bd. 21, Reihe B, der Gesamtausgabe nicht berücksichigt worden, vermutlich waren sie dem Herausgeber nicht bekannt. Die Zuschreibungen der Skizzen zu Liebeslied durch Krebs sind für Reinhold Brinkmann nicht überzeugend. (Brinkmann, Reinhold: GA, Reihe B, Bd. 24, Teil 2, S. 155, 156)

Besetzung: Gesangsstimme, Harmonium, Viola, Violine, Violoncello
Gattung: Kammermusik --> Melodramen und Lieder mit Instrumenten (Fragmente)
Text:

Text nach GA:

Wie soll ich meine Seele halten, daß
sie nicht an deine rührt? Wie soll ich sie
hinheben über dich zu andern Dingen?
Ach gerne möcht ich sie bei irgendwas
Verlorenem unterbringen
an einer fremden dunklen Stelle, die
nicht weiter klingt, wenn [B: als] deine Tiefen schwingen.
Doch alles, was uns anrührt, dich und mich,
nimmt uns zusammen wie ein Bogenstrich,
der aus zwei Saiten eine Stimme zieht.
Auf welches Instrument sind wir gespannt?
Und welcher Spieler hat uns in der Hand?
0 süßes Lied.

Text nach Vorlage:

Liebes-Lied
Wie soll ich meine Seele halten, daß
sie nicht an deine rührt? Wie soll ich sie
hinheben über dich zu andern Dingen?
Ach gerne möchte ich sie bei irgendwas
Verlorenem im Dunkel unterbringen
an einer fremden stillen Stelle, die
Nicht weiterschwingt wenn deine Tiefen schwingen.
Doch alles was uns anrührt, dich und mich,
nimmt uns zusammen wie ein Bogenstrich,
der aus zwei Saiten eine Stimme zieht.
Auf welches Instrument sind wir gespannt?
Und welcher Spieler hat uns in der Hand?
O süßes Lied.

(Rainer Maria Rilke: Neue Gedichte. Leipzig: Insel-Verlag 1907, S. 3 [V. 10: Hervorhebung im Original gesperrt.])

beteiligte Personen: Rainer Maria Rilke (1875-1926) - Textautor(in)

Erstdruck: GA, Reihe B, Bd. 24, Teil 2, S. 157-165
Gesamtausgabe: Reihe B, Bd. 24, Teil 2, S. 157-165; Reihe B, Bd. 24, Teil 2, S. 155-165

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