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Sie befinden sich hier: Alle Titel / Konzert für Violoncello g-Moll von Matthias Georg Monn - A. Ausgabe für Violoncello mit Klavierbegleitung
| Konzert für Violoncello g-Moll von Matthias Georg Monn A. Ausgabe für Violoncello mit Klavierbegleitung
| Entstehungszeitraum: | 1911-1912 | Quellen: | | Weitere Quellen: | 
 | Niederschrift, autograph | 
 | Originaldruck. 1914. Universal-Edition A.G. Wien-Leipzig; U.E. 5351, 5351a | 
 | Verbesserte Ausgabe nach Revision, 1921. Universal-Edition A.G. Wien-Leipzig; U.E. 5351, 5351a | 
 | Denkmäler der Deutschen Tonkunst in Österreich, Jahrgang XIX, 2. Band 39, 1912 (Wiener Instrumentalmusik im 18. Jahrhundert) | 
 | Schönbergs Handexemplar der Denkmäler der Deutschen Tonkunst in Österreich, Jahrgang XIX, 2, Band 39, 1912 |
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| Beschreibung: | Zwanzig Jahre vor Entstehung der Instrumentalkonzerte nach M. G. Monn und G. F. Händel hatte sich Schönberg schon einmal mit Werken des Komponisten Monn beschäftigt: beauftragt von dem Leiter der Denkmäler der Tonkunst in Österreich, dem Musikhistoriker Guido Adler, hat er den Generalbaß einiger Instrumentalkompositionen aus der Mitte des 18. Jahrhunderts ausgesetzt. Für Band 39 (Jahrgang XIX) der Denkmäler, 1912 von Wilhelm Fischer beim Verlag Artaria, Wien, herausgegeben, übernahm Schönberg die Generalbaß-Bearbeitung von drei Werken Matthias Georg Monns und von einem Divertimento D-Dur Johann Christoph Manns; die übrigen Generalbaßaussetzungen der im Denkmälerband erschienenen Werke stammen aus der Hand des österreichischen Komponisten und Organisten Josef Labor. Der von Schönberg vernachlässigte Aspekt der Historizität gab Anlaß zu heftiger Kritik von Seiten der Verfechter einer orthodoxen Aufführungspraxis, dokumentiert u. a. in einem Artikel des Musikkritikers Max Graf in der Zeitschrift Signale für die Musikalische Welt, Nr. 14, vom 2. April 1913. Die ablehnende Kritik empfand Schönberg als ungerecht. Auf einem Zettel, eingelegt in sein privates Exemplar der Denkmälerausgabe, sind stichpunktartig Gegenargumente notiert. Im Jahre 1928, in der Zeit seiner erneuten Beschäftigung mit der Musik des frühen 18. Jahrhunderts, hat sich Schönberg nochmals und ausführlicher mit dieser Kritik auseinandergesetzt; in einem unveröffentlichten Manuskript vom 11. Mai 1928 mit dem Titel Dr. Graf – Monn Bearbeitungen rechtfertigt er seine damaligen Generalbaßaussetzungen: [...] Endlich nämlich wurden solche Bearbeitungen wieder einmal (seit Mozart und Brahms) von einem gemacht, der Formsinn, Phantasie und Klangsinn besitzt und Kontrapunkt kann: Grund genug, daß das Unglaubliche, das Nie-Dagewesene geschieht, daß in einer Tageszeitung (!)diese Sache kritisch besprochen wird, eingehender, als es jemals in Fachzeitschriften der Fall war und tadelnder und beschimpfender, als jemals irgendein junger stümpernder Musik-Doktorand behandelt wurde, der da seine Harmonielehre-Uebungen veröffentlichen ließ. Immerhin hatte ich vorher die Händel-Bearbeitungen von Mozart und Brahmsgenau studiert und mich auch sonst mit der Frage befaßt. Immerhin hatte ich auch sonst aus J. S. Bach und Ph. Em. Bach sowie aus Quantz (wie Jalowetz bezeugen wird, und auch Stein) zu erfahren getrachtet, wie derlei gemacht worden ist. Immerhin zeigte meine Bearbeitung zwei denkenswerte Züge: 1.) das Bestreben die alten Werke durch Verlebendigung näher zu bringen; 2.) daß ich mirs hätte leichter machen können. All das Grund genug, mich auch in entspr. Eigenschaft, vor der Öffentlichkeit herabzusetzen: was vor mir gewiß noch niemandem passiert war. – Naturgemäß, denn es ist nicht mein angeborener Stil, sondern mein angelernter – zeigt meine Bearbeitung oft mehr Übereifer, mehr guten Willen, als Geschmack. In dem Bestreben Liebe zu erweisen, geht es mir, wie dem Bären mit dem Einsiedler: ich decke oft die nicht immer bedeutenden Themen mit der Ueberfülle meiner Begleitungsstimmen und mit meinem Kontrapunkt zu. Es fällt mir nicht ein das heute zu leugnen. Ja ich stehe nicht an zu erklären: es ist möglich, daß ich es hie und da schon damals gefühlt habe, ohne es jedoch ändern zu können [...] Im Zusammenhang mit der Generalbaßaussetzung des Konzerts für Violoncello g-Moll von M.G. Monn entstanden – wie aus dem Briefwechsel Schönbergs mit seinem Verlag, der Universal-Edition Wien, hervorgeht – auch vier Solo-Kadenzen, die Schönberg wohl als Beilage zu einer gesonderten Ausgabe des Violoncello-Konzerts zu veröffentlichen gedachte. In einem Brief vom 15. Juni 1913, in dem sich Schönberg zu dieser Angelegenheit äußerte, bot er zusätzlich die Herstellung einer Fassung für Violoncello und Klavier an: Lieber Herr Direktor, in Eile will ich Ihnen noch wegen des Cello-Konzerts von Monn (meine Bearbeitung, d. i.: Basso-Continuo, 4 Kadenzen und Vortragsbezeichnung) antworten. Ich bin bereit Ihnen dieses zu überlassen unter folgenden Bedingungen [...] Wenn Sie darauf reflektieren, bin ich bereit gegen ein Honorar von 300 Mark und Tantiemenanteil eine Bearbeitung für Violoncello und Klavier (Klavierauszug) was praktisch empfehlenswert wäre, da ja für die Praxis der Klavierauszug genügen dürfte, zu machen. Partitur oder Stimme könnten der Abschrift oder Autografie vorliegen, da ja meine Ausgabe (zum Theil) in den Denkmälern vorhanden ist. Allerdings ohne Kadenzen und Vortragsbezeichnungen für Aufführungszwecke. Doch könnte ich das nur in den Ferien tun, da ich [im] Winter wegen meines Engagements kaum Zeit haben werde. [...] Am 11. August schrieb er dem Verlag: [...] Ich nehme also (da es sich nur um ein künstlerisches Experiment handelt) Ihren Vorschlag mir - je Platte 3 Mark zu zahlen an und überlasse Ihnen unter dieser Bedingung gegen ein Honorar von 200 Mark das Veröffentlichungsrecht meiner Continuo-Bearbeitung sowie der Kadenzen, wobei ich erwarte, daß Sie mir für die Kadenzen ein Extrahonorar zahlen werden. Ich bitte Sie also, mir diese Honorare umgehend zu überweisen. Die Klavierbearbeitung werde ich so rasch wie möglich fertig machen [...] Am 19. September berichtete er dem Verlag über die Arbeit an der Ausgabe für Violoncello und Klavier: [...] Ich habe mich entschlossen alles liegen zu lassen und Tag und Nacht an Monn zu arbeiten. Denn schon Ende September und auch anfangs Oktober habe ich hier in Berlin viele Proben (II. Quartett, Pierrot, Lieder etc.) und wenn es nicht in 8 Tagen fertig ist, komme ich später kaum dazu. Aber ich hoffe es wird, wenn ich Nachtstunden zu Hilfe nehme, gehen. [...] Am 25. September 1913 schließlich kündigt er die Sendung der Niederschrift des Arrangements an: Lieber Herr Direktor, ich schicke Ihnen einstweilen den 1. Satz (Monn), der 2 ist bis auf eine Stelle fertig, der 3te über die Hälfte. Ich habe wie ein Roß gearbeitet und werde programmgemäß, Freitag fertig [...] Der Druck erschien 1914, die Kadenzen blieben allerdings unveröffentlicht. (GA Reihe B, Band 27,2, S. XVIII f.) | Gattung: | Bearbeitungen --> Klavierauszüge
| beteiligte Personen: | Matthias Georg Monn (1717-1750) - Komponist(in)
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| Erstdruck: | Universal-Edition A.G. Wien-Leipzig 1914 | Gesamtausgabe: | Reihe A, Band 27/2; Reihe B, Band 27/2 | zurück
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