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Lied der Walküre op. 16 Nr. 2 von Heinrich van Eyken

Entstehungszeitraum: 1905
Weitere Quellen:

Partitur-Autograph

Originaldruck. Verlag Dreililien Berlin 1901

Schönbergs Handexemplar des Originaldrucks

Beschreibung:

Das Lied der Walküre von Heinrich van Eyken (1861-1908) ist als zweites der Zwei Gesänge für eine mittlere Singstimme mit Pianoforte op. 16 bereits 1901 als eine der allerersten Veröffentlichungen des erst in diesem Jahr begründeten Dreililienverlags (Platten-Nr. 6) veröffentlicht worden [Friedrich Hofmeister (Hg) : Handbuch ... 1. c. Zwölfter Band ... Die von Anfang 1898 bis Ende 1903 neu erschienenen ... musikalischen Werke, Leipzig o.J. (= Hofmeister 12), S. 21; vgl. auch Stefanie Döll: Das Berliner Musikverlagswesen von 1880 bis 1920, Diss. Berlin (FU) 1984, S. 132 und 175]. Es hatte so großen Erfolg, daß einige Jahre später, 1905, eine Ausgabe für hohe Stimme erscheinen konnte (in F-Dur) [nicht bei Hofmeister] und sein Text noch in den Zwanzigerjahren in einer populären Publikation von Liedtexten zu finden ist [Julius Lerche: Das Wort im Lied, Berlin o.J., 2. Aufl., S. 63]. Der große Erfolg dieses Liedes dürfte den Verleger (und Musikkritiker) Max Marschalk, den Besitzer des Dreililienverlages, veranlaßt haben, eine Instrumentation des fraglos monumental gedachten Gesanges zu veranlassen. (GA, Reihe B, Bd. 25/26, S. XIX-XX)

Aus Briefen von Max Marschalk an Schönberg geht hervor, dass die Instrumentierung Anfang 1905 entstanden ist: "Nun möchte ich Sie fragen, ob Sie Zeit und Lust hätten die beiden Gesänge H. van Eykens 'Walkürenlied' und 'Ikarus' zu instrumentieren und zu welchem menschlichen Preise Sie diese Prozedur vornehmen würden." (9. Januar 1905); "Schrieb ich Ihnen schon, dass Eyken von Ihrer Instrumentation sehr entzückt ist?" (22. März 1905)

Besetzung: Orchester
Gattung: Bearbeitungen --> Instrumentierung
Text: Froh sah ich dich aufblühn, du freudiger Held,
lang folgt' ich dir schwebend und schweigend gesellt.

Oft küßt' ich des Schlummernden Schläfe gelind und leise die Locken, die dir wehen im Wind.

Hoch flog ich zu Häupten, du kanntest mich kaum[,] durch die Wipfel der Wälder, dein Trost und dein Traum.

Ich brach vor dem Bugspriet durch Brandung dir Bahn,
vor dem Schiffe dir schwamm ich, weißschwingig, ein Schwan.

Ich zog dir zum Ziele den zischenden Pfeil, aufriß ich das Roß, das gestrauchelt am Steil.

Oft fing ich des Feindes geschwungenes Schwert, lang hab' ich die Lanzen vom Leib dir gewehrt.

Und nun, da die Norne den Tod dir verhängt,
hab' ich dir den schnellsten, den schönsten geschenkt.

„Sieg!" riefest du selig, „Sieg allerwärts!"
Da lenkt' ich die Lanze dir in's herrliche Herz.

Du lächeltest lieblich, ich umfing dich im Fall, ich küsse die Wunde und nun auf: nach Walhall!


Übersetzter Text: Froh sah ich dich aufblühn, du freudiger Held,
lang folgt' ich dir schwebend und schweigend gesellt.

Oft küßt' ich des Schlummernden Schläfe gelind und leise die Locken, die dir wehen im Wind.

Hoch flog ich zu Häupten, du kanntest mich kaum[,] durch die Wipfel der Wälder, dein Trost und dein Traum.

Ich brach vor dem Bugspriet durch Brandung dir Bahn,
vor dem Schiffe dir schwamm ich, weißschwingig, ein Schwan.

Ich zog dir zum Ziele den zischenden Pfeil, aufriß ich das Roß, das gestrauchelt am Steil.

Oft fing ich des Feindes geschwungenes Schwert, lang hab' ich die Lanzen vom Leib dir gewehrt.

Und nun, da die Norne den Tod dir verhängt,
hab' ich dir den schnellsten, den schönsten geschenkt.

„Sieg!" riefest du selig, „Sieg allerwärts!"
Da lenkt' ich die Lanze dir in's herrliche Herz.

Du lächeltest lieblich, ich umfing dich im Fall, ich küsse die Wunde und nun auf: nach Walhall!


beteiligte Personen: Felix Dahn (1834-1912) - Textautor(in)
Heinrich van Eyken (1861-1908) - Komponist(in)

Erstdruck: Verlag Dreililien Berlin 1901
Gesamtausgabe: Reihe A, Band 25/26; Reihe B, Band 25/26

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