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Lied ohne Worte [III.]

Entstehungszeitraum: 1885
Weitere Quellen:

Stimmen

Beschreibung:

Die Datierung folgt jener des „Wiener Fiakerlieds“ in der Sammelhandschrift (Item 68, 68A), dessen Original erstmals im Mai 1885 in Wien aufgeführt wurde. Es gilt hier der terminus post quem. Aufgrund der offensichtlichen zeitlichen Zusammengehörigkeit der in der Sammelhandschrift zusammengefassten Lieder wird an dieser Stelle die Datierung als „nach Mai 1885“ angegeben (der „Alliance-Walzer“ wird in der Gesamtausgabe zeitlich eingeordnet unter „frühestens 1882“). Es kann allerdings auch sein, dass Schönberg die verschiedenen Violinduos erst einige Zeit nach ihrer Entstehung in einer gemeinsamen Sammelhandschrift notierte, frühere Kompositionen also abschrieb.
Ferner sei auf die in der Gesamtausgabe gegebene Zusammenfassung von Schönbergs eigenen Aussagen verwiesen:
Nach seinen musikalischen Anfängen befragt gab Schönberg am Ende seines Lebens zu Protokoll, daß das Kennenlernen von Musik, vornehmlich durch eigene Betätigung, mit der beginnenden Kompositionstätigkeit Hand in Hand ging. So be­richtete er im Aufsatz „My Evolution“ von 1949:
I began studying violin at the age of eight and almost immediately started com­posing. One might accordingly assume that I had acquired very early agreat skill in composing. [...] All my compositions up to about my seventeenth year were no more than imitations of such music as I had been able to become acquainted with - violin duets and duet-ar­rangements of operas and the repertory of military bands that played in public parks.
Der kurz darauf im Programmheft des Juilliard-Quartetts, das im Januar/Februar 1950 die vier Streichquartette Schönbergs in New York aufführte, erschienene Text „Introduction to My Four Quartets“ präzisierte die Angabe der musikalischen „Vorbilder“ aus Schönbergs Kindheit:
As a child of less than nine years, I had started composing little, and later large pieces for two violins, in imitation of such music as I used to play with my teacher or with a cousin of mine. When I could play violin duets of Viotti, Pleyel and others, I imitated their style. Thus I progressed in composing in the measure I progressed in playing. [...] Decisive progress took place when, a few years later, I found a classmate, who possessed a viola and could play it. At once I started writing tios for two violins arid viola, though there was no model for imitation available.
Diesen Berichten zufolge hat Schönberg also wohl im Jahre 1882 mit dem Komponieren begonnen, wobei zunächst Vio­linduos, später auch Streichtrios mit zwei Geigen und Bratsche entstanden. Erhalten hat sich ein Teil dieser Stücke im Nachlaß Hans Nachods, einem Cousin Schönbergs, der später die Sängerlaufbahn einschlug – er sang die Partie des Waldemar bei der Uraufführung der Gurre-Lieder – und die Noten in die Emigration nach England mitnahm. Die North Texas State University in Denton, Texas, erwarb den Nachlaß im Jahre 1966, und 1979 erschien ein von John A. Kimmey, Jr. herausge­gebener Katalog (mit Faksimila) der Schönbergiana aus diesem Bestand.Ob zu den Stücken, die sämtlich nur in Stimmen überliefert sind, einmal eine Partitur existiert hat, läßt sich nicht sicher sa­gen. Der Reinschriftcharakter des Notentextes macht aber (trotz zahlreicher Korrekturen) ein Vorstadium wahrscheinlich. (Schubel, Dorothee: GA, Reihe B, Bd. 22, S. 284)

Besetzung: Violine I, Violine II
Gattung: Kammermusik --> Duos für Streicher

Erstdruck: Faksiile bei John A. Kimmey: The Arnold Schoenberg-Hans Nachod Collection, Detroit 1979, S. 188-189
Gesamtausgabe: Reihe B, Bd. 22, S. 301-302; Reihe B, Bd. 22, S. 284, 301, 302-303; Entwurf: Reihe B, Bd. 22, S. 303

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