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Kammermusik (Fragmente)
[GA B 22.01] Toter Winkel

Entstehungszeitraum: 1899
Quellen:

Textquelle

Niederschrift

Beschreibung:

Die Quelle ist nicht datiert. Die Papiersorte mit dem Firmenzeichen J. E.-Wappen b | No. 4. | 16linig. (= Papiersorte J. E. 16b1) ist nur noch aus einer weiteren Quelle Schönbergs bekannt, nämlich der Sammelhandschrift XVIII (Archivnummer 221; vgl. GA, Reihe B, Bd. 1, Teil 1/2, S. 27). Zwar findet sich auch in dieser Quelle kein Datum, doch enthält sie Skizzen zu Werken, deren Entstehungszeit ungefähr bestimmt werden kann: zum einen zum Orchesterlied Gethsemane, dessen Nie­derschrift am 11. Juni 1899 begonnen wurde (vgl. GA, Reihe B, Bd. 3, S. 248), zum anderen zu Opus 2/1 (Erwartung), dessen Erste Niederschrift am Ende mit 9/8.99 datiert ist (vgl. GA, Reihe B, Bd. 1, Teil 1/2, S. 64). Unter der Voraussetzung, daß Schönberg diese Papiersorte ausschließlich in diesem Zeitraum benutzte, ergäbe sich als Entstehungszeit für Toter Winkel der Sommer 1899.
Diese Datierung wird auch durch inhaltliche Momente gestützt. Zwar könnte, da das Gedicht wahrscheinlich dem Band „Neue Fahrt“ von Gustav Falke entnommen ist, dessen Erscheinungsdatum 1897 als frühestmöglicher Zeitpunkt der Kom­position angenommen werden, doch rücken Sujet (Programmusik für Streichsextett) und musikalische Faktur das Fragment in die zeitliche Nähe der wohl in der zweiten Hälfte des Jahres 1899 entstandenen Verklärten Nacht (die Partiturreinschrift wurde am 1. Dezember 1899 abgeschlossen). Vermutlich dürfte Toter Winkel somit als abgebrochener Vorläufer der Ver­klärten Nacht einzuordnen sein. Indes ist nicht vollends auszuschließen, daß Schönberg umgekehrt im Anschluß an Opus 4 ein weiteres Mal eine Programnusikkonzeption mit den Mitteln des Streichsextetts zu realisieren versuchte. (Schubel, Dorothee: GA, Reihe B, Bd. 22, S. 274)

Besetzung: Viola I, Viola II, Violine I, Violine II, Violoncello I, Violoncello II
Gattung: Kammermusik --> Streichsextette (Fragmente)
Text:

Text nach GA:

Toter Winkel
Dunkle Wasser, dunkle Hügel,
Schwarzer Himmel, tief und schwer.
Über Feld auf müdem Flügel
Kommt ein feuchter Hauch daher.

Stille Stadt und stiller Hafen,
Segel hängen schlaff und schwer,
Markt und Gassen schweigen, schlafen.
Träge ebbt der Strom ins Meer.

beteiligte Personen: Gustav Falke (1853-1916) - Textautor(in)

Erstdruck: GA, Reihe A, Bd. 22, S. [109]-113
Gesamtausgabe: Reihe A, Bd. 22, S. [109]-113; Reihe B, Bd. 22, S. 271-274

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