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Gruß in die Ferne

Entstehungszeitraum: 19.08.1900
Uraufführung: im Freundes- und Familienkreis
Quellen:

Textquelle

Niederschrift der 1. Fassung

Reinschrift der 2. Fassung

Beschreibung:

Nicht nur durch den Textautoren Hermann Lingg, sondern auch durch die Papiersorte der Quellen bzw. der frühesten Quelle U. E. 12b8) gehören Gruß in die Ferne Dunkelnd über den See und Freihold Soviel Raben nachts auffliegen, deren Erste Niederschriften mit 9. VIII. 1900 bzw. 20. XI. 1900 datiert sind, zusammen; die 2. Fassung von Freihold wurde später als letztes Lied in Opus 3 aufgenommen. Bemerkenswert ist, daß im Zusammenhang mit beiden Liedern der Name Carl Redlich auftaucht. Gruß in die Ferne wurde - wie die Niederschrift der 1. Fassung (A) ausweist - auf Bestellung des Herrn Redlich „angefertigt"; Freihold nimmt eine herausgehobene Position in Opus 3 ein, das dem Baurat Carl Redlich gewidmet ist. Die Annahme liegt nahe, daß Schönberg zu den Kompositionen durch die Vorliebe Redlichs für die Poesie von Lingg veranlaßt wurde und er dieser Vorliebe durch die Aufnahme von Freihold in das Widmungsopus Rechnung trug; angesichts der Tatsache, daß die von Schönberg benutzte Textvorlage bei beiden Liedern nicht ausfindig gemacht werden kann, ist sogar denkbar, daß ihm die Gedichte von Redlich - etwa in einer Abschrift - zugänglich gemacht wurden. (Schmidt, Christian Martin: GA, Reihe B, Bd. 1/2, Teil 1, S. 46)

Der Sänger Walter Pieau war schon früh mit Schönberg befreundet und hat mehrere Lieder öffentlich vorgetragen. Auch die Notierung seines Namens in der Reinschrift dürfte auf eine Aufführung des Liedes gerichtet sein. (Schmidt, Christian Martin: GA, Reihe B, Bd. 1/2, Teil 1, S. 317)

Besetzung: Gesangsstimme, Klavier
Gattung: Lieder --> mit Klavierbegleitung
Text:

Text nach GA:

Dunkelnd über den See
dämmert das Abendrot,
nur die höchsten Gebirge
krönt noch die Glut,
doch es sinkt, düstrer allmählich,
nun auch ihr Bild zu den Schatten.

Dort ach, fern in der Nacht,
dort wo des Himmels Licht hinschwand
unter den Wolken,
dort dich wieder zu sehn, träumt' ich,
und war dir nah, nah im Geiste,
da warf mir über Dornen am Weg
Blüten der Lufthauch zu,
während ich dein gedachte!

Text nach Vorlage:

Gruß in die Ferne.
Dunkelnd über dem See dämmert das Abendroth,
Nur die höchsten Gebirge
Krönt noch Glut, doch es sinkt, düst'rer allmählig, nun
Auch ihr Bild zu den Schatten.

Dort ach, fern in der Nacht, dort wo des Himmels Licht
Hinschwand unter den Wolken,
Dort dich wieder zu sehn, träumt' ich, und war dir nah -
Nah im Geiste, da war mir
Ueber Dornen am Weg Blüten der Lufthauch zu,
Während ich dein gedachte! -

(Gedichte von Hermann Lingg, II. Band, 1. Aufl. Stuttgart: Verlag der J. G. Cotta'schen Buchhandlung 1868, S. 171)

beteiligte Personen: Hermann Lingg (1820-1905) - Textautor(in)
Walter Pieau - Interpret(in)
Baurat Carl Redlich (1860–1918) - Auftraggeber(in)
Baurat Carl Redlich (1860–1918) - Widmungsträger(in)

Erstdruck: Universal Edition Wien 1976
Gesamtausgabe: Reihe A, Bd. 2, S. 106-108; Reihe B, Bd. 1/2, Teil 1, S. 315-320; Fassung: Reihe B, Bd. 1/2, Teil 2, S. 113-116

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