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Streichquartett D-Dur

Entstehungszeitraum: 1897
Uraufführung: Privataufführung: 17. März 1898, Wien (Fitzner Quartett). Erste öffentliche Aufführung, 20. Dezember 1898, Wien, Bösendorfersaal (Fitzner Quartett).
Quellen:

Autographe Partitur

Autographe Stimmen

Beschreibung:

Zwar sind auch die beiden Manuskripte des D-Dur-Quartetts undatiert, andere Zeugnisse aber lassen keinen Zweifel daran, daß die Komposition 1897 geschrieben wurde. Ihre Entstehungsgeschichte ist eng mit Alexander von Zemlinsky verbunden, der Schönbergs autodidaktische Kompositionsstudien durch seinen Rat unterstützte.
Nachdem 1921 die Schönberg-Monographie von Egon Wellesz erschienen war, übersandte der Komponist dem Verfasser einige korrigierende Anmerkungen, die in erster Linie das D-Dur-Quartett betreffen. Aus ihnen geht hervor, daß Schönberg die Komposition 1897 in Wien Zemlinsky vorlegte, und zwar zu einem Zeitpunkt, als der III. Satz gerade in Angriff genommen worden war. Schönberg folgte dem Rat Zemlinskys, den ersten Satz gänzlich umzuarbeiten; und an Stelle des 2ten einen anderen zu komponieren; bezüglich des gerade angefangenen III. Satzes vermerkt er: auch hier kam ein ganz anderer Satz an Stelle des geplanten.
Auch die erste Aufführung des Quartetts wurde durch Zemlinsky in dessen Eigenschaft als Vorstandsmitglied des Wiener Tonkünstlervereins vermittelt; von ihm vorgeschlagen, wurde die Komposition am 17. März 1898 in einem nichtöffentlichen Konzert des Vereins zu Gehör gebracht. Schönbergs  – ebenfalls in jenem Brief an Wellesz festgehaltenen Erinnerungen an die ersten Aufführungen sind hinsichtlich der Daten zwar nur allgemein gehalten, stehen aber nicht in Widerspruch zu den exakten Aufführungsterminen, die den Konzertprogrammen des Tonkünstlervereins zu entnehmen sind: Quartett 1897 komponiert. Aufführung im Tonkünstler-Verein in der auf Brahms Tod folgenden Konzertsaison (also jedenfalls Konzertsaison 1897/98) durch ein ad hoc zusammengestelltes Quartett. Öffentliche Aufführung wahrscheinlich erst 99 jedenfalls aber Saison 98/99 durch Fitzner Quartett. Tatsächlich fand die erste öffentliche Aufführung am 20. Dezember 1898 im Rahmen des II. Kammermusikabends des Quartett Fitzner im Bösendorfersaal statt.
Der Klärung bedarf die in der Sekundärliteratur mehrfach vertretene Angabe, daß in der nichtöffentlichen Aufführung die unkorrigierte und erst im Konzert des Fitzner-Quartetts die endgültige Fassung des Werkes gespielt wurde. Solange das überlieferte Quellenmaterial und damit die beiden in ihm enthaltenen Revisionsstufen, die vorab den Schluß des I. Satzes und die Variationenzahl des III. Satzes betreffen, unbekannt waren, mußte jene Angabe auf die Fassungen vor bzw. nach der Konsultation Zemlinskys bezogen werden. Angesichts von Schönbergs Beschreibung des Umarbeitungsvorganges aber ist es zum einen fraglich, ob überhaupt je eine viersätzige Frühfassung existiert hat; zum anderen kann kaum angenommen werden, daß Zemlinsky eine Komposition, die er für grundlegend revisionsbedürftig hielt, zur Aufführung vorgeschlagen hätte. Sehr viel wahrscheinlicher ist die Auffassung, daß am 17. März 1898 die Fassung der Quelle A ante correcturam und am 20. Dezember des Jahres die endgültige Fassung gespielt wurde, in der Schluß des I. Satzes gerafft und der III. Satz um die ursprünglichen Variationen IV und VI gekürzt ist.
Nach den ersten Aufführungen blieb das Quartett bis zum Tode Schönbergs vergessen. Aber noch 1951 erwarb die Library of Congress die beiden Manuskripte aus dem Nachlaß, und in den folgenden Jahren fand die Komposition auch bei Quartettvereinigungen - zuerst wohl bei den von Rudolf Kolisch geleiteten - wieder Aufmerksamkeit. Der von O. W. Neighbour besorgte Erstdruck von Partitur und Stimmen erschien 1966 bei Faber Music, London.
(Schmidt, Christian Martin: GA, Reihe B, Bd. 20, S. XII)

Die autographe Partitur (A) und der autographe Stimmensatz (B) bilden das gesamte überlieferte Quellenmaterial. (Schmidt, Christian Martin: GA, Reihe B, Bd. 20, S. 231)

Besetzung: Viola, Violine I, Violine II, Violoncello
Gattung: Kammermusik --> Streichquartette

Erstdruck: London: Faber Music Ltd., 1966
Gesamtausgabe: Reihe A, Bd. 20, S. [177]-215; Reihe B, Bd. 20, S. 231-278; Verworfene Variationen: Reihe B, Bd. 20, S. 277-278

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