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Ei du Lütte

Entstehungszeitraum: 1895-1896
Quellen:

Textquelle
Weitere Quellen:

Niederschrift

Beschreibung:

Der Chor ist nicht datiert. Die Einfachheit des Satzes deutet auf ein frühes Jugendwerk hin; dies bestätigt auch die graphologische Eigenheit des Autographs: die Schreibung des pp, die bis zum Ende der neunziger Jahre gleichbleibt. Die konsequente Setzung von Atemzäsuren mag als Indiz für die Tätigkeit Schönbergs als Chordirigent (seit 1895) gewertet werden; die einfache Satzstruktur und die graphologische Ähnlichkeit mit dem Chor Friedlicher Abend deuten auf eine Entstehungszeit wahrscheinlich um 1895/96. (Okuljar, Tadeusz; Sichardt, Martina: GA, Reihe B, Bd. 18, Teil 1, S. 147)

Überliefert ist eine Niederschrift. (Okuljar, Tadeusz; Sichardt, Martina: GA, Reihe B, Bd. 18, Teil 1, S. 146)

Besetzung: Gemischter Chor
Gattung: Chorwerke --> Chorstücke
Text:

Text nach GA:

Ei, du Lütte, Söte, Witte,
Ei, du Lütte, weerst du min!
Wull di hegen, wull di plegen,
Schust min Schatz, min Demant sin!

Och, ik kik di daer de Ogen
Bet int stille Hart hinin:
Ob't ni sin kunn, Lütte, Witte,
Ob't ni sin kunn, du weerst min!

All wat schön is, all wat smuck is,
Och, ik seeg dat all darin!
Funn ik blot darin, du Lütte,
Ok dat Beste: du weerst min!

Ei, du Lütte, Söte, Witte,
Ei, du Lütte, weerst du min!
Wull di plegen, wull di hegen,
Schust min Schatz, min Demant sin!

Text nach Vorlage:

Ei du Lütte.

Bonnie wee thing,
Cannie wee thing...
Burns.

   I.
Ei, du Lütte, Söte, Witte,1
Ei, du Lütte, weerst du min!
Wull die hegen, wull die plegen,
Schust min Schatz, min Demant sin!

Och, ik kik di daer de Ogen
Bet int stille Hart hinin:
Ob't ni sin kunn, Lütte, Witte,
Ob't ni sin kunn, du weerst min!

All wat schön is, all wat smuck is,
Och, ik seeg dat all darin!
Funn ik blot darin, du Lütte,
Ok dat Beste: du weerst min!

   II.
Och, dat weern de blauen Ogen,
De mi dropen, deep un klar,
Ja, dat weern de blauen Ogen,
Nich de Backen, nicht dat Haar,

Nich de Lippen roth un ründlich,
Nich dat Lachen drum und dran,
Nich dat Wesen klok un kindlich:
Ne, de Ogen de'n mi't an.

Baben2 ut den blauen Heben3
Lücht dat so mittünner dal.4
As vunn Heben keem mi't eben,
Ut din Ogen keem de Strahl!

   III.
Ei, du Lütte, Söte, Witte -
Buten hus't de Wintersmann.
Op de soren5 Twiegen sitt he,
Vun de Böm un Büscher smitt he,
Wat vun Snee he faten kann.

Kloppt an unse blanken Schieben -
Och, Herr Winter, lat dat sin!
Lat dat Drieben, lat dat blieben,
Schick uns bald in unse Schieben,
Schick uns bald de Baerjahrssünn!

Eenmal much ik't noch beleben,
Dat de Summer wedder grön,
Un wi Beiden sehn na'n Heben,
Un wie funn em blid6 un eben
As vaer Jahren noch so schön!

1witt weiß, als Kosewort: lieb, z.B. Min witte Diern, mein liebes Mädchen.
2baben oben
3Heben Himmel
4dal nieder
5soor verdorrt
6blid freundlich

(Klaus Groth: Ei du Lütte. In: Die / deutsche Lyrik der Gegenwart. Eine Anthologie. Zusammengestellt / von / Fritz Lemmermayer. Leipzig, Verlag von Hermann Bruckner s.a. [Jahr des Vorworts: 1884], S. 29-30 (= Volksbibliothek für Kunst und Wissenschaft Nr. 1) [Fußnoten der Vorlage])

beteiligte Personen: Klaus Groth (1819-1899) - Textautor(in)

Erstdruck: GA, Reihe A, Bd. 18, S. 197-199
Gesamtausgabe: Reihe A, Bd. 18, S. 197-199; Reihe B, Bd. 18, Teil 1, S. 146-147

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