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Kanons und kontrapunktische Sätze
[GA A 18.19] Kanon für Rudolph Ganz vom 1. September 1934

Entstehungszeitraum: 01.09.1934
Quellen:

Reinschrift

Abschrift
Weitere Quellen:

Unvollständige Erste Niederschrift T. 1–12. Sammelhandschrift VIII

Vollständige Niederschrift als Klavierauszug. Sammelhandschrift VIII

Beschreibung:

Dr. Rudolph Ganz (geb. am 24.2.1877 in Zürich, gest. am 2.8.1972 in Chicago), Pianist, Komponist und Dirigent, hatte bei Busoni in Berlin studiert; von 1921 bis 1927 war er Music Director des St. Louis Symphony Orchestra, von 1929 bis 1954 Direktor des Chicago Musical College, von 1938 bis 1949 leitete er die New York PO's Young People's Concerts.
Die Umstände der Entstehung des Kanons, seiner „Uraufführung“ und des Verlusts des zugeeigneten Autographs (eines Abzugs von D) schildert Rudolph Ganz 30 Jahre später in einem Brief an Dr. Karl Vötterle aus Anlaß des Erscheinens der Schönberg-Kanons im Bärenreiter-Verlag:
In 1934 I contacted the Master in Chautauqua, New York, my friends at Steinway and Sons having informed me that he was without a position and would like to join a College or a University Music Department, suggesting that I should get in touch with him. I had met him at a luncheon a few of us previously had given for him, and I had translated for those present the very meaningful speech Mr. Schönberg had delivered. We had long discussions but could not come to terms as to finances and academic responsibilities. We parted good friends. A few weeks later I received this endless Canon from his pen, with a very charming dedicace. You can imagine how I treasured this unique manuscript. At our Academic Convocation in the autumn of that year, our excellent chorus sang the Canon, a world premiere. Our Institution being nonprofit and tax free, the Word Geld was not sung but hummed mm-mm. Our Dean at that time was Dr. Hans Rosenwald [...]. He had written his English translation into the score with his large and ordinary handwriting, disfiguring the valuable treasure. When we merged with Roosevelt University in 1954, we were very upset, to say the least, that both manuscript and the vocal parts were missing!
Schönberg hatte damals das Angebot von Ganz abgelehnt; über seine Gründe äußerte er sich gegenüber Rudolf Kolisch in einem Brief vom 27.8.1934:
Leider mußten wir ein Augebot nach Chicago zu Ganz an sein College mit $ 4000 ablehnen. Vor Allem, weil es doch zu wenig ist (unter 6000 kann ich es nicht machen) und weil ich 8-9 Monate an das schlechte Chicagoer Klima gebunden wäre.
Schönbergs Absage an Ganz datiert vom 3.7.1934 (weiteres Telegramm vom 24.7.); den Kanon komponierte er erst zwei Monate später, am 1.9.1934. In einem Brief vom gleichen Tag teilte er Ganz den kühnen Entschluß mit, nach Kalifornien zu gehen. (Okuljar, Tadeusz; Sichardt, Martina: GA, Reihe B, Bd. 18, Teil 1, S. 115)

Überliefert sind unvollständige Erste Niederschrift T. 1-12 (A), eine vollständige Niederschrift als Klavierauszug (B), eine Reinschrift (C) und eine Abschrift (D). (Okuljar, Tadeusz; Sichardt, Martina: GA, Reihe B, Bd. 18, Teil 1, S. 113)

Besetzung: Gemischter Chor
Gattung: Chorwerke --> Kanons und kontrapunktische Sätze
Text:

Text nach GA:

Es ist zu dumm, es ist zu schade, daß ich nicht zu Ihnen kann nach Chicago kommen; wenn das Geld nur nicht so wichtig zum Leben wäre! Es ist wirklich zu dumm! Wenn das Geld nicht wär, käm ich hin sogleich.

Übersetzter Text:

Text nach GA:

Es ist zu dumm, es ist zu schade, daß ich nicht zu Ihnen kann nach Chicago kommen; wenn das Geld nur nicht so wichtig zum Leben wäre! Es ist wirklich zu dumm! Wenn das Geld nicht wär, käm ich hin sogleich.

beteiligte Personen: Rudolph Ganz (1877-1972) - Widmungsträger(in)
Arnold Schönberg (1874-1951) - Textautor(in)

Erstdruck: Rufer, Josef (Hrsg.): Arnold Schönberg. 30 Kanons. Kassel Basel etc.: Bärenreiter 1963, S. 50-52 (Bärenreiter 4340)
Gesamtausgabe: Reihe A, Bd. 18, S. 179-180; Reihe B, Bd 18, Teil 1, S. 113-115

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