Schönbergs Verbindung zum Amsterdamer Concertgebouw-Orchester reicht bis ins Jahr 1912 zurück, als er dort seine Symphonische Dichtung Pelleas und Melisande op. 5 aufführte. Die Aktivitäten Schönbergs in den Niederlanden fanden ihren Höhepunkten in den Gastspielen der Jahre 1920/21; u.a. wurden von dem Concertgebouw-Orchester im März 1920 unter der Leitung Schönbergs das zweite der Fünf Orchesterstücke op. 16 und Verklärte Nacht op. 4 aufgeführt. Im März 1921 dirigierte Schönberg die Gurre-Lieder.
Für den nach Schönbergs Angabe in einer Stunde (s. A) verfertigten Kanon dankte Mengelberg dem Komponisten:
Verehrter Meister Schönberg, Vielen Dank für die Zusendung des Beitrages für die Concertgebouw-Feier. Freundlichst grüssend Ihr ergebener Rud. Mengelberg.
Dazu findet sich eine - jedoch nicht abgeschickte - Notiz Schönbergs:
An Willem Mengelberg. Lieber Freund, ich habe mitten in dringenden Beschäftigungen mir die Zeit genommen, für das Concertgebouw einen Canon zu komponieren, der ein grosses Kunststück ist. Und man findet nicht die Zeit , mir einige Zeilen mehr als Dank zu sagen. Ich bitte Dich, mir dieses Dokument zu retournieren.
Darunter: erledigt, nicht abgeschickt.
(Okuljar, Tadeusz; Sichardt, Martina: GA, Reihe B, Bd. 18, Teil 1, S. 66-67)

Überliefert sind Skizzen, Erste Niederschrift der einstimmigen und vierstimmigen Notierung (A) und eine Niederschrift der einstimmigen Notierung (B). Das Autograph der für das Concertgebouworkest Amsterdam bestimmten Niederschrift der einstimmigen Notierung ist verschollen (C*), es liegen jedoch Photokopien von C* vor. (Okuljar, Tadeusz; Sichardt, Martina: GA, Reihe B, Bd. 18, Teil 1, S. 65)