Der Entwurf weist keine Besetzungsangabe auf; daß er in der Schönberg-Gesamtausgabe dennoch im Zusammenhang der Orchesterlieder veröffentlicht wurde, ist durch seinen Zusammenhang mit den letzten drei der Orchesterlieder op. 8 begründet: Auch hier sollte ein Sonett von Petrarca vertont werden (Was thust, was denkst du, Geist), und seine Notierung befindet sich in unmittelbarer räumlicher Nähe zu Entwürfen, die op. 8 Nr. 5 und 6 betreffen; der räumliche Zusammenhang der Notierungen macht auch die Datierung des Entwurfs mit Sommer/Herbst 1904 wahrscheinlich. (Schmidt, Christian Martin: GA, Reihe B, Bd. 3, S. 259)

Überliefert ist eine Skizze auf S. [22] des sog. I. Skizzenbuches (Sk1-Sk61). (nach: Schmidt, Christian Martin: GA, Reihe B, Bd. 3, S. 259)

Text nach Vorlage:

116.
Was thust, was denkst du, Geist? Wird's Friede geben?
Kommt Ruhe je? Wird ewig Krieg geführet?
„Weiß nicht, was wird; doch das hab' ich gespüret,
Nicht freut ihr Auge unser Jammerleben." -

Was hilft's, will sie mit diesem Aug' uns weben
Im Sommer Eis, und Flammen, wann es frieret! -
„O sie nicht will's; der thut's der sie regieret." -
Gleichviel! Sie sieht's und schweigt doch, still ergeben. -

„Wol manchmal schweigt die Zung' und drin im Herzen
Klagt's laut; von außen freudig zu gewahren,
Weint's innen, wo kein Anderer es schauet." -

Mit allem dem wird das Gemüth der Schmerzen
Nicht ledig, die sich sammeln drin und schaaren,
Weil Elend großer Hoffnung nicht vertrauet.