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Lied der Waldtaube (aus: „Gurre-Lieder“)

Entstehungszeitraum: 14.12.1922
Uraufführung: 30. Januar 1923, Kopenhagen, Dansk Filharmonisk Selskap (Breuning-Bache-Quartett, Mitglieder der Königlichen Kapelle Christian Christiansen, Waldtaube: Marya Freund, Arnold Schönberg, Dirigent)
Quellen:

Textquelle

Autographe Niederschrift
Weitere Quellen:

Stimmen von Kopistenhand

Kopistenabschrift. Vorlage für die Autographie des Druckes D.

Originaldruck. Universal Edition AG Wien New York 1923. U.E. 7272

Schönbergs Handexemplar des Originaldrucks

Gedruckte Stimmen zum Originaldruck. U.E. 7273

Schönbergs Exemplar der gedruckten Stimmen zum Originaldruck

Beschreibung:

Hergestellt anläßlich der Aufführung der Kammsymphonie in Kopenhagen, bei welcher außer dem 2ten Quartett noch das Lied der Waldtaube von Frau Maria Freund aus Paris gesungen werden soll.
Die weitere Benützung dieser Bearbeitung ist ausschließlich für kleine Säle im Anschluß an die Kammersymphonie gestattet. (Bemerkung auf S. [1] der autographen Niederschrift (A); zit. n. Schmidt, Christian Martin: GA, Reihe B, Bd. 3, S. 235)
In der autographen Quelle ist folgendes Entstehungsdatum belegt: 14. Dezember 1922 für den Abschluß der Niederschrift (A S. 22).
Die Uraufführung fand am 30. Januar 1923 unter Schönbergs Leitung in Kopenhagen statt; Solistin war Marya Freund. Die Druckausgabe erschien am 10. Oktober 1923.
(Schmidt, Christian Martin: GA, Reihe B, Bd. 3, S. X)

Überliefert sind eine autographe Niederschrift (A), verschollene Stimmen von Kopistenhand (B*), eine Kopistenabschrift (C, Vorlage für die Autographie des Druckes D), der Originaldruck (D), davon ein Handexemplar Schönbergs (Da), nebst Stimmen (E), davon ebenfalls ein Exemplar Schönbergs (Ea). (nach: Schmidt, Christian Martin: GA, Reihe B, Bd. 3, S. 235-238)

Besetzung: Gesangsstimme, Kammerorchester
Gattung: Lieder --> Orchesterlieder
Text:

Tauben von Gurre! Sorge quält mich,
vom Weg über die Insel her!
Kommet! Lauschet!
Tot ist Tove! Nacht auf ihrem Auge,
das der Tag des Königs war!
Still ist ihr Herz.
Doch des Königs Herz schlägt wild,
tot und doch wild!
Seltsam gleichend einem Boot auf der Woge,
wenn der, zu des Empfang
die Planken huldigend sich gekrümmt,
des Schiffes Steurer tot liegt,
verstrickt in der Tiefe Tang.
Keiner bringt ihnen Botschaft,
unwegsam der Weg.
Wie zwei Ströme waren ihre Gedanken,
Ströme fließend Seit’ an Seite.
Wo strömen nun Toves Gedanken?
Die des Königs winden sich seltsam dahin,
suchen nach denen Toves,
finden sie nicht.
Weit flog ich, Klage sucht’ ich, fand gar viel!
Den Sarg sah ich auf Königs Schultern,
Henning stützt’ ihn.
Finster war die Nacht.
Eine einzige Fackel brannte am Weg;
die Königin hielt sie, hoch auf dem Söller,
rachebegierigen Sinns.
Tränen, die sie nicht weinen wollte,
funkelten im Auge.
Weit flog ich, Klage sucht' ich, fand gar viel!
Den König sah ich,
mit dem Sarge fuhr er im Bauernwams,
sein Streitroß, das oft zum Sieg ihn getragen,
zog den Sarg.
Wild starrte des Königs Auge,
suchte nach einem Blick,
seltsam lauschte des Königs Herz
nach einem Wort.
Henning sprach zum König,
aber noch immer sucht’ er Wort und Blick.

Der König öffnet Toves Sarg,
starrt und lauscht mit bebenden Lippen,
Tove ist stumm!
Weit flog ich, Klage sucht’ ich, fand gar viel!
Wollt’ ein Mönch am Seile ziehn,
Abendsegen läuten.
Doch er sah den Wagenlenker
und vernahm die Trauerbotschaft,
Sonne sank, indes die Glocke
Grabgeläute tönte.
Weit flog ich, Klage sucht’ ich und den Tod.
Helwigs Falke
war’s, der grausam
Gurres Taube zerriß!

beteiligte Personen: Robert Franz Arnold (1872-1938) - Textautor(in)
Jens Peter Jacobsen (1847-1885) - Textautor(in)

Erstdruck: Universal Edition AG Wien New York 1923 (U.E. 7272)
Gesamtausgabe: Reihe A, Bd. 3, S. [167]-210; Reihe B, Bd. 3, S. 235-247

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