Text nach GA:
Alle, welche dich suchen
versuchen dich.
Und die so dich finden,
binden dich an Bild und Gebärde.
Ich aber will dich begreifen,
wie dich die Erde begreift;
mit meinem Reifen reift dein Reich.
Ich will von dir keine Eitelkeit, die dich beweist.
Ich will, daß die Zeit anders heißt als du.
Tu mir kein Wunder zulieb.
Gib deinen Gesetzen recht,
die von Geschlecht zu Geschlecht
sichtbarer sind.
Text nach Vorlage:
Alle, welche dich suchen, versuchen dich.
Und die so dich finden, binden dich
an Bild und Gebärde.
Ich aber will dich begreifen,
wie dich die Erde begreift;
mit meinem Reifen
reift
dein Reich.
Ich will von dir keine Eitelkeit,
die dich beweist.
Ich weiß, dass die Zeit
anders heißt
als du.
Tu mir kein Wunder zulieb.
Gib den Gesetzen recht,
die von Gechlecht zu Geschlecht
sichtbarer sind.
(Rainer Maria Rilke: Das Stunden-Buch / enthaltend die drei Bücher: Vom mönchischen Leben / Von der Pilgerschaft / Von der Armuth / und vom Tode. Leipzig: Insel-Verlag 1912, S. 59-60)