Für sechs Lieder bietet die Sammelhandschrift die einzigen Quellen, was freilich nicht besagt, daß sie erst nach dem September 1895 komponiert wurden: Im Fliederbusch ein Vöglein saß, Könnt' ich zu dir, mein Licht, Gott grüß dich, Marie, Der Pflanze, die dort über dem Abgrund schwebt, Einsam bin ich und alleine und Du kehrst mir den Rücken. (Schmidt, Christian Martin: GA, Reihe B, Bd. 1/2, Teil 1, S. 44)

1. Fassung 1893/94, Reinschrift der 2. Fassung nach 11. IX. 1895
Überliefert sind eine Skizze (A), die Niederschrift (B) und die Reinschrift der 2. Fassung (C). (Schmidt, Christian Martin: GA, Reihe B, Bd. 1/2, Teil 1, S. 267)

Text nach GA:

Mein Schatz ist wie ein Schneck:
Kaum schickt er seine Äuglein aus,
und komm' ich sacht wie eine Maus
- husch! fährt er in sein Schneckenhaus:
Da trutzt er mir im Versteck,
der Racker, und geht nicht vom Fleck.

So komm' ich nicht zum Zweck:
Tu auf, tu auf und guck heraus!
Schneck, Schneck, streck deine Hörner aus!
Sonst geh' ich weiter um ein Haus
und werf' dich über die Heck' -
dann such dir einen Schatz, du Schneck!

Text nach Vorlage:

   IV.
Mein Schatz ist wie ein Schneck:
Kaum schickt er seine Äuglein aus,
Und komm' ich sacht wie eine Maus -
Husch! fährt er in sein Schneckenhaus:
Da trutzt er mir im Versteck,
Der Racker, und geht nicht vom Fleck.

So komm' ich nicht zum Zweck:
Thu auf, thu auf und guck heraus!
Schneck, Schneck, streck deine Hörner aus!
Sonst geh' weiter um ein Haus
Und werf' dich über die Heck' -
Dann such dir einen neuen Schatz, du Schneck!

(Burschenlieder. In: Gedichte / von / Ludwig Pfau. Stuttgart. Verlag von Adolf Bonz & Comp. ⁴1889, S. 100)