Titel

Werkgattungen

Papiersorten

Volltextsuche

Kategoriensuche

Verknüpfte Suche

Sie befinden sich hier: Alle Titel / Drei Lieder für Gesang und Klavier - 2. Tot

Drei Lieder für Gesang und Klavier
2. Tot

Opus: op. 48
Entstehungszeitraum: 17.02.1933-18.02.1933
Uraufführung: 16. Mai 1950, Los Angeles, Student Union (Peter Page, Bariton; Leonard Stein, Klavier). Quelle: Programm (Arnold Schönberg Center Image Archive, ID 5880).
Quellen:

Textquelle

Reinschrift
Weitere Quellen:

Erste Niederschrift

Lichtpausabschrift von Leonard Stein

Stichvorlage für den Erstdruck

Erstdruck. Sammeldruck Opus 48

Beschreibung:

Die drei vollendeten zwölftönigen Liedkompositionen op. 48 entstanden – wie die Datierungen der handschriftlichen Quellen ausweisen – im Januar und Februar 1933, und zwar Sommermüd Wenn du schon glaubst op. 48, 1 am 14. und 15. I., Tot Ist alles eins op. 48, 2 am 17. und 18. II., schließlich Mädchenlied Es leuchtet so schön die Sonne op. 48, 3 zwischen dem 18. und 23. II. 1933. So klar die Entstehungszeit der drei Haringer-Lieder ist, so groß ist die Verwirrung bezüglich der weiteren Werkgeschichte. Sie wurde hervorgerufen durch die Notiz, die der Verlag Bomart Music Publications dem ohne Beteiligung Schönbergs vorbereiteten und erst 1952 erschienenen Erstdruck voranstellte. Und die darin verbreitete Legende, daß Schönberg die Lieder wegen der politischen Umstände in der Entste­hungszeit gänzlich vergessen habe und erst Ende der vierziger Jahre durch Freunde wieder an sie erinnert worden sei, wirkte angesichts der hohen Opuszahl bzw. des späten Erscheinungsdatums durchaus glaubwürdig. In Wirklichkeit aber entbehrt diese Darstellung jeglicher Grundlage. Schon 1944 nämlich, etwa zur Zeit seines 70. Geburtstags, „erinnerte“ sich Schönberg der Lieder und ließ – wie Leonard Stein mitteilt – einen Mikrofilm der Reinschrift (Sammelhandschrift XXIV) herstellen; aufgrund dieses Mikrofilms verfertigte Leonard Stein im Oktober 1945 zu praktischen Zwecken eine Transparentkopie (Sammelhandschrift XXXIV Blatt I-IX). Schönberg waren die Lieder also keineswegs bis zur Vorbereitung des Drucks entfallen, und da er ihnen auch 1944 keine Opuszahl gab – seine Werkreihe war zu diesem Zeitpunkt bis op. 43 gediehen –, entfällt auch die hohe Opuszahl als letztes Argument für sein Vergessen. Anlaß für die Festlegung der Opuszahl bot erst der Abschluß des Verlagsvertrages mit Bomart Music Publications, der am 1. November 1948 unterzeichnet wurde (vgl. dazu die gleichgerichteten Ausführungen von Jacques-Louis Monod in seiner revidierten Ausgabe des Opus 48, Hillsdale N.Y. 1979, S. 14 des Anhangs). In dieser Zeit war Opus 46 bereits über ein Jahr vollendet, Opus 47 dagegen noch nicht einmal begonnen; die scheinbare Ungereimtheit, daß die Lieder die Opuszahl 48 statt 47 erhielten, ist vermutlich darauf zurückzuführen, daß Schönberg zu jenem Zeitpunkt die Volkslieder op. 49, die im Juni 1948 entstanden waren, mit dieser Opuszahl versehen wollte. Die Uraufführung der Lieder op. 48 fand, wie wiederum Leonard Stein mitteilt, am 16. Mai 1950 durch den Bariton Peter Page und Leonard Stein in Los Angeles statt. Op. 48, 3 allerdings erklang aus praktischen Gründen in der transponierten Fassung, die Stein für diese Aufführung hergestellt hatte (Sammelhandschrift XXXIV Blatt X-XIII). (Schmidt, Christian Martin: GA, Reihe B, Bd. 1/2, Teil 1, S. 51-52)

Keine der textkritisch relevanten Quellen zu Opus 48 trägt einen Titel; die von Josef Rufer eingeführte Bezeichnung »für tiefe Stimme« lehnt sich an die Verlagsangabe »Low Voice« des Erstdrucks an, der postum erschien und nicht als autorisiert gelten kann. Die in der GA gegebene Titelfassung Drei Lieder für Gesang und Klavier ist in Analogie zu jener der Lieder op. 14 gewählt.
An autographen Quellen sind die Erste Niederschrift (A) und die Reinschrift (B) überliefert, die als Vorlage für die Transparentabschrift durch Leonard Stein (C) gedient hat. Eine – heute verschollene– Kopie dieser Transparentabschrift (D*) war Stichvorlage für den postumen Erstdruck (E), der 1952 erschien. (Schmidt, Christian Martin: GA, Reihe B, Bd. 1/2, Teil 1, S. 222)

Besetzung: Gesangsstimme, Klavier
Gattung: Lieder --> mit Klavierbegleitung
Text:

Text nach GA:

Ist alles eins
Was liegt daran,
Der hat sein Glück,
Gar seinen Wahn.
Was liegt daran!
Ist Alles eins,
Der hat ein Glück!
Und ich fand keins.

Text nach Vorlage:

Tot
Ist alles eins
Was liegt daran,
Der hat sein Glück,
Der seinen Wahn.
Was liegt daran!
Ist Alles eins,
Der fand ein Glück!
Und ich fand keins

(Jakob Haringer: Abschied. Gedichte. Berlin-Wien-Leipzig: Paul Zsolnay Verlag 1930, S. 51)

beteiligte Personen: Jakob Haringer (1898-1948) - Textautor(in)

Erstdruck: Bomart Music Publications, Inc., Hillsdale, N.Y. 1952. Verlagsnummer bmp I/7
Gesamtausgabe: Reihe A, Bd. 1, S. 157-158; Reihe B, Bd. 1/2, Teil 1, S. 222-224

zurück