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Fünfzehn Gedichte aus „Das Buch der hängenden Gärten“ von Stefan George
9. Streng ist uns das Glück und spröde

Opus: op. 15
Entstehungszeitraum: 03.1908-03.1909
Uraufführung: 14. Januar 1910, Wien, Ehrbar-Saal (Martha Winternitz-Dorda, Gesang; Etta Werndorf, Klavier). Quelle: Programm (Arnold Schönberg Center Image Archive, ID 5498).
Quellen:

Textquelle

1. Reinschrift

2. Reinschrift. Stichvorlage für den Originaldruck

Abschrift fremder Hand

Schönbergs Handexemplar des Originaldrucks. Handexemplar des Sammeldrucks Opus 15

Handexemplar des Sammeldrucks Opus 15. Universal-Edition A.G. 2. (1920) od. 3. (1922) Auflage

Handexemplar des Sammeldrucks Opus 15. Universal-Edition A.G. 4. Auflage. 1929
Weitere Quellen:

Originaldruck. Sammeldruck Opus 15. Universal-Edition A.G. Wien-Leipzig 1914

Beschreibung:

Inzwischen aber hatte sich Schönberg der Ausführung des anspruchsvollen Projekts zugewandt, eine Reihe von Gedichten aus Georges Das Buch der hängenden Gärten zu vertonen. Die - gemessen an den vorfindlichen Datierungen -erste Quelle dazu ist die Sammelhandschrift X; sie enthält die am Ende datierten Ersten Niederschriften von vier Liedern des Opus 15:
15. III. 1908 IV Da meine Lippen reglos sind und brennen;
20. III. 1908 V Saget mir, auf welchem Pfade;
29. III. 1908 III Als Neuling trat ich ein in dein Gehege;
13. IV. 1908 VIII Wenn ich heut nicht deinen Leib berühre.
Bei der Sammelhandschrift X, die heute in der Pierpont Morgan Library, New York, aufbewahrt wird, liegt ein Titelblatt, dessen Aufschrift: 4 Lieder und korrigiert 16 Probleme aufwirft. Von einer Revision der Lieder des op. 15 im Jahre 1916 ist nichts bekannt; die letzte nachweisbare Revision erfolgte vor dem Originaldruck des Jahres 1914, also wohl 1913/14, und hat sich deutlich in der Stichvorlage (Sammelhandschrift XXXIII) niedergeschlagen. Überdies ist die neutrale Bezeichnung Lieder ungewöhnlich: Schönberg hat von op. 15 fast immer als George-Licdern gesprochen. Sicher ist, daß der Titelvermerk aus einer sehr viel späteren Zeit als die Entstehung der vier Lieder stammt, hinsichtlich der ursprünglichen Konzeption - etwa in dem Sinne, daß zunächst nur vier Lieder geplant waren - wohl kaum Rückschlüsse zuläßt. Trotz der Ungereimtheiten jedoch, die der Vermerk des Titelblattes in Relation zu den vier Georgc-Liedern aufweist, ist seine Zuordnung zu ihnen - freilich bei Annahme einer irrigen Jahresangabe - weit plausibler als diejenige, die Maegaard I S. 156 vornimmt. Er schlägt das Titelblatt den Quellen von vier frühen Liedern zu, die in der Pierpont Morgan Library aufbewahrt werden, nämlich Ekloge Duftreich ist die Erde und die Luft krystallen B, Mein Herz, das ist ein tiefer Schacht B und Daß schon die Maienzeit vorüber A (beide in Sammelhandschrift XII) sowie Drüben geht die Sonne scheiden. Eine Revision dieser Lieder im Jahre 1916 ist durch nichts zu belegen und im Fortgang des Schönbergschen Komponierens auch denkbar unwahrscheinlich.
Die chronologisch folgende Quelle mit Notierungen zu op. 15 ist die Sammelhandschrift XIV. Datiert in ihr ist jedoch nur die Erste Niederschrift zu VII Angst und Hoffen wechselnd mich beklemmen: 28. IV. 1908; in der gleichen Zeit, also April/Mai 1908, indes dürfte auch die zu VI Jedem Werk e bin ich fürder tot niedergeschrieben worden sein. Das gilt gleichermaßen für das in der Sammelquelle ebenfalls enthaltene Fragment Friedensabend Vom langen Dulden sengend heißer Stiche, dessen Text in Georges Gedichtsammlung der von Schönberg übernommenen Reihe von 15 Gedichten in Initialposition unmittelbar vorangeht. Der Plan indes, auch diese Komposition in den Liederzyklus aufzunehmen, wurde von Schönberg fallengelassen.
Soweit die Datierungen der Quellen vermuten lassen, unterbrach Schönberg die Kompositionsarbeit nach dem April 1908 zunächst bis September des Jahres, dann nochmals bis Februar 1909. Die Sammelhandschrift XXII enthält die mit 27. IX. 1908 datierte Erste Niederschrift von XIII Du lehnest wider eine Silberweide, aber auch den Entwurf einer 1. Fassung von XIV Sprich nicht immer von dem Laub und einen Entwurf zu XV Wir bevölkerten die abend-düstern Lauben. Das letzte Lied jedoch wurde erst am 28. II. 1909 abgeschlossen; das belegt die Datierung am Ende der Ersten Niederschrift in der Sammelhandschrift XXIII, die überdies den Entwurf einer 2. Fassung von XIV bietet. Daraus ist immerhin der Schluß zu ziehen, daß das vorletzte Lied des Zyklus im Februar 1909 noch nicht vollendet war, seine Komposition sich als mindestens bis März 1909 hinzog. Da zu den restlichen Liedern des Opus 15 die - vermutlich datierten - Ersten Niederschriften nicht überliefert sind, kann auch, ihre Entstehungszeit nicht aus den Quellen abgeleitet werden. Doch geben die durch Datierung belegten bzw. erschlossenen Monate März 1908 und März 1909 einen wenigstens approximativen Rahmen für die Komposition von:
I Unterm Schutz von dichten Blattergründen;
II Hain in diesen Paradiesen;
IX Streng ist uns das Glück und spröde;
X Das schöne Beet betracht ich mir im Harren;
XI Als wir hinter dem beblümten Tore;
XII Wenn sich bei heilger Ruh in tiefen Matten.
Die Uraufführung des Liederzyklus fand am 14. Januar 1910 mit Martha Winternitz-Dorda als Sängerin in Wien statt; der Originaldruck von op. 15 erschien 1914. (Schmidt, Christian Martin: GA, Reihe B, Bd. 1/2, Teil 1, S. 50-51)

An autographen Quellen überliefert sind die 1. (A) und die 2. Reinschrift (B); letztere diente als Stichvorlage für den Originaldruck (C), der 1914 erschien. Ein Handexemplar des Drucks mit Eintragungen von Schönberg liegt nicht vor. (Schmidt, Christian Martin: GA, Reihe B, Bd. 1/2, Teil 1, S. 201)

Besetzung: Gesangsstimme, Klavier
Gattung: Lieder --> mit Klavierbegleitung
Text:

Text nach GA:

Streng ist uns das Glück und spröde,
was vermocht ein kurzer Kuß?
Eines Regentropfens Guß
auf gesengter, bleicher Öde,
die ihn ungenossen schlingt,
neue Labung missen muß
und vor neuen Gluten springt.

Text nach Vorlage:

Streng ist uns das glück und spröde,
Was vermocht ein kurzer kuss?
Eines regentropfens guss
Auf gesengter bleicher öde
Die ihn ungenossen schlingt,
Neue labung missen muss
Und vor neuen gluten springt.

(Stefan George: Das Buch der hängenden Gärten. In: Die Bücher der Hirten- und Preisgedichte, der Sagen und Sänge und der hängenden Gärten. Berlin: Georg Bondi 31907, S. 107)
beteiligte Personen: Stefan George (1868-1933) - Textautor(in)

Erstdruck: Universal-Edition A.G. Wien-Leipzig 1914. U.E. 5338
Gesamtausgabe: Reihe A, Bd. 1, S. 132-133; Reihe B, Bd. 1/2, Teil 1, S. 201-203

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