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Sie befinden sich hier: Alle Titel / Zwei Balladen für Gesang und Klavier - 1. Jane Grey
| Zwei Balladen für Gesang und Klavier 1. Jane Grey
| Opus: | op. 12 | Entstehungszeitraum: | 28.04.1907 | Uraufführung: | 21. Februar 1908, Wien, Ehrbar-Saal (Paul Schmedes bzw. Helene Oberländer, Gesang; Alexander Zemlinsky, Klavier). Quelle: Neues Wiener Journal Nr. 5149 (21. Februar 1908), S. 10. | Quellen: | | Weitere Quellen: | |
| Beschreibung: | Die Entwürfe zu Patrouillenritt Die Luft weht kalt von [den Waterberghöh'n], Der verlorene Haufen Trinkt aus, ihr zechtet zum letztenmal op. 12, 2, Jane Grey Sie führten ihn durch den grauen Hof op. 12, 1 und das Fragment Jeduch Ich stehe hier am Jammerstein gehören hinsichtlich des äußeren Anlasses der Komposition zusammen. Ihre Texte finden sich sämtlich in dem 8. Sonderheft der Berliner Zeitschrift „Die Woche“, das im November 1906 unter dem Titel Neuer deutscher Balladenschatz erschien; es war Ergebnis eines Dichtungspreisausschreibens und wurde in der Weihnachtsnummer der Zeitschrift vom 22. Dezember 1906 seinerseits zur Grundlage eines Kompositionswettbewerbs erklärt. Ob Schönberg tatsächlich an diesem Wettbewerb teilgenommen hat, konnte bislang nicht geklärt werden; sicher ist, daß sich die Balladen des op. 12 weder unter den preisgekrönten drei noch unter den weiteren elf in einem neuerlichen Sonderheft der Zeitschrift publizierten finden.
Die Entwürfe zu Der verlorene Haufen, Jane Grey und Jeduch bilden einen durch keine fremde Eintragung unterbrochenen, mehrfach von der einen zur anderen Komposition wechselnden Komplex, der auf den Seiten [58] bis [74] des Skizzenbuches steht und durch Entwürfe zu op. 10 – auf S. [56]-57 bzw. [74] ff. – eingerahmt wird. Dabei begann Schönberg die Komposition in der genannten Reihenfolge der Balladen auf S. [58], 61 und [66]; abgebrochen bzw. abgeschlossen wurde die Kompositionsarbeit jedoch in umgekehrter Folge: Die Notierungen zu Jeduch reichen bis S. 69, die zu Jane Grey bis S. [72], die zu Der verlorene Haufen bis S. [74]. Hinsichtlich der chronologischen Einordnung gibt das Skizzenbuch durch 9. III. 1907 auf S. 57 und B. VII. 1907 auf S. [76] einen breiten Rahmen. Er läßt sich aber durch die Datierungen der Reinschriften von op. 12, 1 und 2 einengen. Das Anfangsdatum der Reinschrift von Der verlorene Haufen ist 15. III. 1907, ihr Enddatum April 1907; die Reinschrift von Jane Grey bietet mit 28. IV. 1907 lediglich ein Enddatum. Die gesamte Komposition der drei Balladen liegt also zwischen Mitte März und Ende April 1907. Erst 1920, also 13 Jahre später, erschienen die beiden vollendeten Balladen als Opus 12 im Druck. Zwischen Patrouillenritt und dem Entwurfskomplex der drei Balladen von März/April 1907 stehen auf S. 51 des III. Skizzenbuchs die Entwürfe zu Wenn schlanke Lilien [wandelten, vom Weste leis geschwungen], die mithin ebenfalls Anfang 1907 niedergeschrieben wurden. Die dem Entwurfskomplex folgenden Datierungen sind B. VII. 1907 auf S. [76], 1. IX. 1907 auf S. [92] und 17. XII. 1907 auf S. 103; sie bilden den chronologischen Rahmen für die beiden Fragmente, die zwischen ihnen notiert sind: Sommer 1907 für Ohne Text 8 auf S. 89-[90] und Herbst 1907 für Kennst du das Land, wo die Zitronen blühn auf S. [98]. (Schmidt, Christian Martin: GA, Reihe B, Bd. 1/2, Teil 1, S. 49) An autographen Quellen sind Skizzen und die nahezu vollständige Erste Niederschrift (A) sowie die Reinschrift (B) überliefert; überdies liegt eine Abschrift fremder Hand vor (C). Der Originaldruck (E) erschien 1920; die Stichvorlage (D*) ist verschollen. Ein Handexemplar des Drucks mit Eintragungen von Schönberg ist nicht vorhanden. (Schmidt, Christian Martin: GA, Reihe B, Bd. 1/2, Teil 1, S. 154) | Besetzung: | Gesangsstimme, Klavier | Gattung: | Lieder --> mit Klavierbegleitung
| Text: | Text nach GA:
Sie führten ihn durch den grauen Hof, daß ihm sein Spruch gescheh’; am Fenster stand sein junges Gemahl, die schöne Königin Grey. Sie bog ihr Köpfchen zum Fenster heraus, ihr Haar erglänzte wie Schnee; er hob die Fessel klirrend auf und grüßte sein Weib Jane Grey. Und als man den Toten vorübertrug, sie stand, damit sie ihn seh’; drauf ging sie freudig denselben Gang, die junge Königin Grey. Der Henker, als ihm ihr Antlitz schien, er weinte laut auf vor Weh, dann eilte nach in die Ewigkeit dem Gatten Königin Grey. Viel junge Damen starben schon vom Hochland bis zur See, doch keine war schöner und keuscher noch als Dudley’s Weib Jane Grey. Und wenn der Wind in den Blättern spielt und er spielt in Blumen und Klee, dann flüsterts noch oft vom frühen Tod der jungen Königin Grey. Text nach Vorlage: Jane Grey. Von Heinrich Ammann. Sie führten ihn durch den grauen Hof, Daß ihm sein Spruch gescheh'; Am Fenster stand sein junges Gemahl, Die schöne Königin Grey. Sie bog ihr Köpflein zum Gitter heraus, Ihr Hals erglänzte wie Schnee; Er hob die Fessel klirrend auf Und grüßte sein Weib Jane Grey. Und als man den Toten vorübertrug, Sie stand, damit sie ihn seh'; Drauf ging sie freudig denselben Gang, Die junge Königin Grey. Der Henker, als ihm ihr Antlitz schien, Er weinte laut auf vor Weh; Dann eilte nach in die Ewigkeit Dem Gatten Königin Grey. Viel junge Damen starben schon Vom Hochland bis zur See; Doch keine war schöner und keuscher noch Als Dudleys Weib Jane Grey. Und wenn der Winde in den Blättern spielt Und er spielt in Blumen und Klee, Dann flüstert's noch oft vom frühen Tod Der jungen Königen Grey.
(Neuer / deutscher / Balladenschatz. 8. Sonderheft / der / „Woche". Berlin: August Scherl G.m.b.H. 1906, S. 1) | beteiligte Personen: | Heinrich Ammann (1864-1950) - Textautor(in)
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| Erstdruck: | Universal-Edition A.G. Wien-Leipzig 1920. U.E. 6207 | Gesamtausgabe: | Reihe A, Bd. 1, S. 93-98; Reihe B, Bd. 1/2, Teil 1, S. 154-163; Skizzen: Reihe B, Bd. 1/2, Teil 2, S. 71-76 | zurück
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