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Acht Lieder für eine Singstimme und Klavier
4. Verlassen

Opus: op. 6
Entstehungszeitraum: 19.12.1903
Uraufführung: 26. Januar 1907, Wien, Ehrbar-Saal (Elsa Parzeller, Gesang; Alexander Zemlinsky, Klavier). Quelle: Konzertprogramm (Arnold Schönberg Center Image Archive, ID CP5910), Ankündigung bspw. in Wiener Zeitung Nr. 22 (26. Januar 1907), S. 9.
Quellen:

Textquelle

Skizzen und abgebrochene Niederschrift

Niederschrift der 1. Fassung

Reinschrift der 1. Fassung mit Umarbeitung zur 2. Fassung

Entwurf eines Zusatzes der 2. Fassung

Schönbergs Handexemplar des Originaldrucks
Weitere Quellen:

Stichvorlage für den Druck

Originaldruck. Verlag Dreililien Berlin 1907. Plattennummer 604

Sammeldruck. Verlag Dreililien Berlin 1907. Plattennummern 601 bis 608

Beschreibung:Die Lieder des Opus 6 sind von der Entstehung her in zwei Gruppen zu unterteilen. Wie die Datierungen belegen, wurden die 1. bzw. einzigen Fassungen von drei Liedern im Dezember 1903 bzw. Januar 1904, die von fünf im September bzw. Oktober 1905 abgeschlossen:
die 1. Fassung von Traumleben Um meinen Nacken schlingt sich op. 6, 1 am 18. XIE 1903;
die 1. Fassung von Verlassen Im Morgengrauen schritt ich fort op. 6, 4 am 19. XII. 1903;
die Niederschrift von Ghasel Ich halte dich in meinem Arm, du hältst die Rose zart op. 6, 5 am 23. I. 1904;
die Niederschrift von Alles Laß uns noch die Nacht erwarten op. 6, 2 am 6. IX. 1905;
die 1. Fassung von Der Wanderer Es geht ein Wandrer durch die Nacht op. 6, 8 am 15. X. 1905;
die Erste Niederschrift von Am Wegrand Tausend Menschen ziehen vorüber op. 6, 6 am 18. X. 1905; die 1. Fassung von Lockung Komm, komm mit op. 6, 7 am 26. X. 1905;
die 1. Fassung von Mädchenlied Ach, wenn es nun die Mutter wüßt' op. 6, 3 am 28. X. 1905.
Diese Gruppierung wird auch durch den Quellenbefund unterstrichen : Die spätesten überlieferten vollständigen Autographe der ersten Gruppe sind auf Notenpapier der Sorte J. E. 12=4 x 3b5, die der zweiten auf J. E. 16b6 geschrie­ben.

Die oben gegebene Reihenfolge der Lieder der zweiten Gruppe indes bzw. deren chronologische Einordnung ist im Blick auf die Eintragungen im II. Skizzenbuch zu differenzieren. Schönberg benutzte das Skizzenbuch - wie die Anfangsdatierung belegt – vom April 1905 an; und schon auf S. [2] finden sich Notierungen zu op. 6, B. Der Kompositionsbeginn von Der Wanderer dürfte also schon im April 1905 liegen. Danach entspricht die Reihenfolge der Skizzenbucheintragungen - was die jeweils letzte Notierung zu den Liedern angeht – der gegebenen Reihenfolge, wobei allerdings die Sonderung von op. 6, 2 einerseits und die Vermischung der Notierungen zu den anderen vier Liedern andererseits bemerkenswert ist: S. 53: op.6, 2; S. [64] bis [66]: op.6, 8; S.67: op.6, 7; S. [68] bis 69: op.6, 8; S. 69 bis 71: op. 6, 6; S. [78] bis 79: op. 6, 7; S. 79 bis [80]: op. 6, 3.
Für den Zeitpunkt der Vorbereitung des Originaldrucks von op. 6, der 1907 erschien, d.h. für die Ausarbeitung der endgültigen Fassungen bzw. die letzte Revision, gibt der Zusatzentwurf zu op. 6, 4 (D) auf S. 91 des Skizzenbuches einen Anhaltspunkt. Das Skizzenbuch umfaßt 116 Seiten, und die letzte Datierung - nämlich 28. X. 1905 zu op. 6, 3 - steht auf S. [80]. Geht man davon aus, daß Schönberg das Skizzenbuch bis April 1906 benutzt hat, als er das III. Skizzenbuch begann, so kann jener Zusatzentwurf ungefähr dem Jahreswechsel 1905/06 zugeordnet werden. In dieser Zeit etwa dürfte auch die Anfertigung der – verschollenen – Stichvorlagen des Opus 6 liegen.
(Schmidt, Christian Martin: GA, Reihe B, Bd. 1/2, Teil 1, S. 47-48)

An autographen Quellen überliefert sind Skizzen und eine noch im Entwurfsstadium abgebrochene Niederschrift (A), eine Niederschrift (B) und eine Reinschrift der 1. Fassung (C), die auch die Überarbeitung zur 2. Fassung enthält, sowie ein Zusatzentwurf zur 2. Fassung (D). Der Originaldruck (F) erschien 1907; die Stichvorlage (E*) ist verschollen, und auch Korrekturabzüge sind nicht vorhanden. Ein Exemplar des Originaldrucks hat Schönberg als Handexemplar benutzt (F1). (Schmidt, Christian Martin: GA, Reihe B, Bd. 1/2, Teil 1, S. 124)
Besetzung: Gesangsstimme, Klavier
Gattung: Lieder --> mit Klavierbegleitung
Text:

Text nach GA:

Im Morgengrauen schritt ich fort -
Nebel lag in den Gassen ...
In Qualen war mir das Herz verdorrt -
die Lippe sprach kein Abschiedswort -
sie stöhnte nur leise: Verlassen.

Kennst du das Marterwort?
Das frißt wie verruchte Schande!
In Qualen war mir das Herz verdorrt -
Im Morgengrauen ging ich fort -
hinaus in die dämmernden Lande!
Entgegen dem jungen Maientag:
das war ein seltsam Passen!
Mählich wurde die Welt nun wach -
Was war mir der prangende Frühlingstag -
Ich stöhnte nur leise: Verlassen! ...

Text nach Vorlage:

Verlassen.
Von Hermann Conradi.
   Im Morgengrauen schritt ich fort -
Nebel lag in den Gassen...
In Qualen war mir das Herz verdorrt -
Die Lippe sprach kein Abschiedswort -
Sie stöhnte nur leise: Verlassen!
   Verlassen! Kennst du das Marterwort?
Das frißt wie verruchte Schande!
In Qualen war mir das Herz verdorrt -
Im Morgengrauen ging ich fort -
Hinaus in die dämmernden Lande!
   Entgegen dem jungen Maientag:
Das war ein seltsam Passen!
Mählich wurde die Welt nun wach -
Was war mir der prangende Frühlingstag -
Ich stöhnte nur leise: Verlassen!

(Ludwig Jacobowski (Hrsg.): Neue Lieder der besten neueren Dichter für's Volk. Berlin: Verlag von M. Liemann o. J. [1899], S. 143)


beteiligte Personen: Hermann Conradi (1862-1890) - Textautor(in)

Erstdruck: Verlag Dreililien Berlin 1907. Plattennummer 604
Gesamtausgabe: Reihe A, Bd. 1, S. 71-74; Reihe B, Bd. 1/2, Teil 1, S. 124-129; Skizzen, Niederschrift Entwurf, Fassung: Reihe B, Bd. 1/2, Teil 2, S. 38-48

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