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Acht Lieder für eine Singstimme und Klavier
3. Mädchenlied [Remer]

Opus: op. 6
Entstehungszeitraum: 28.10.1905
Uraufführung: 26. Januar 1907, Wien, Ehrbar-Saal (Theo Drill-Orridge, Gesang; Alexander Zemlinsky, Klavier). Quelle: Konzertprogramm (Arnold Schönberg Center Image Archive, ID CP5910), Ankündigung bspw. in Wiener Zeitung Nr. 22 (26. Januar 1907), S. 9.
Quellen:

Textquelle

Skizzen und Erste Niederschrift der 1. Fassung

Niederschrift der 1. Fassung mit Umarbeitung zur 2. Fassung

Schönbergs Handexemplar des Originaldrucks
Weitere Quellen:

Stichvorlage für den Druck

Originaldruck. Verlag Dreililien Berlin 1907. Plattennummer 603

Korrekturabzüge der Notenseiten der Einzelausgabe

Sammeldruck. Verlag Dreililien Berlin 1907. Plattennummern 601 bis 608

Beschreibung:

Die Lieder des Opus 6 sind von der Entstehung her in zwei Gruppen zu unterteilen. Wie die Datierungen belegen, wurden die 1. bzw. einzigen Fassungen von drei Liedern im Dezember 1903 bzw. Januar 1904, die von fünf im September bzw. Oktober 1905 abgeschlossen:
die 1. Fassung von Traumleben Um meinen Nacken schlingt sich op. 6, 1 am 18. XIE 1903;
die 1. Fassung von Verlassen Im Morgengrauen schritt ich fort op. 6, 4 am 19. XII. 1903;
die Niederschrift von Ghasel Ich halte dich in meinem Arm, du hältst die Rose zart op. 6, 5 am 23. I. 1904;
die Niederschrift von Alles Laß uns noch die Nacht erwarten op. 6, 2 am 6. IX. 1905;
die 1. Fassung von Der Wanderer Es geht ein Wandrer durch die Nacht op. 6, 8 am 15. X. 1905;
die Erste Niederschrift von Am Wegrand Tausend Menschen ziehen vorüber op. 6, 6 am 18. X. 1905; die 1. Fassung von Lockung Komm, komm mit op. 6, 7 am 26. X. 1905;
die 1. Fassung von Mädchenlied Ach, wenn es nun die Mutter wüßt' op. 6, 3 am 28. X. 1905.
Diese Gruppierung wird auch durch den Quellenbefund unterstrichen : Die spätesten überlieferten vollständigen Autographe der ersten Gruppe sind auf Notenpapier der Sorte J. E. 12=4 x 3b5, die der zweiten auf J. E. 16b6 geschrie­ben.

Die oben gegebene Reihenfolge der Lieder der zweiten Gruppe indes bzw. deren chronologische Einordnung ist im Blick auf die Eintragungen im II. Skizzenbuch zu differenzieren. Schönberg benutzte das Skizzenbuch - wie die Anfangsdatierung belegt – vom April 1905 an; und schon auf S. [2] finden sich Notierungen zu op. 6, B. Der Kompositionsbeginn von Der Wanderer dürfte also schon im April 1905 liegen. Danach entspricht die Reihenfolge der Skizzenbucheintragungen - was die jeweils letzte Notierung zu den Liedern angeht – der gegebenen Reihenfolge, wobei allerdings die Sonderung von op. 6, 2 einerseits und die Vermischung der Notierungen zu den anderen vier Liedern andererseits bemerkenswert ist: S. 53: op.6, 2; S. [64] bis [66]: op.6, 8; S.67: op.6, 7; S. [68] bis 69: op.6, 8; S. 69 bis 71: op. 6, 6; S. [78] bis 79: op. 6, 7; S. 79 bis [80]: op. 6, 3.
Für den Zeitpunkt der Vorbereitung des Originaldrucks von op. 6, der 1907 erschien, d.h. für die Ausarbeitung der endgültigen Fassungen bzw. die letzte Revision, gibt der Zusatzentwurf zu op. 6, 4 (D) auf S. 91 des Skizzenbuches einen Anhaltspunkt. Das Skizzenbuch umfaßt 116 Seiten, und die letzte Datierung - nämlich 28. X. 1905 zu op. 6, 3 - steht auf S. [80]. Geht man davon aus, daß Schönberg das Skizzenbuch bis April 1906 benutzt hat, als er das III. Skizzenbuch begann, so kann jener Zusatzentwurf ungefähr dem Jahreswechsel 1905/06 zugeordnet werden. In dieser Zeit etwa dürfte auch die Anfertigung der – verschollenen – Stichvorlagen des Opus 6 liegen.
(Schmidt, Christian Martin: GA, Reihe B, Bd. 1/2, Teil 1, S. 47-48)

An autographen Quellen sind Skizzen und die Erste Niederschrift (A) sowie die Niederschrift der 1. Fassung (B) überliefert, die auch die Umarbeitung zur 2. Fassung enthält. Der Originaldruck (D) erschien 1907; die Stichvorlage (C*) ist verschollen, es liegen aber Korrekturabzüge (Da) vor. Ein Exemplar des Originaldrucks hat Schönberg als Handexemplar benutzt (D1). (Schmidt, Christian Martin: GA, Reihe B, Bd. 1/2, Teil 1, S. 119)

Besetzung: Gesangsstimme, Klavier
Gattung: Lieder --> mit Klavierbegleitung
Text:

Text nach GA:

Ach, wenn es nun die Mutter wüßt',
wie du so wild mich hast geküßt,
sie würde beten ohne Ende,
daß Gott der Herr das Unglück wende.

Und wenn das mein Herr Bruder wüßt',
wie du so wild mich hast geküßt,
er eilte wohl mit Windesschnelle
und schlüge dich tot auf der Stelle.

Doch wenn es meine Schwester wüßt',
wie du so wild mich hast geküßt,
auch ihr Herz würde in Sehnsucht schlagen
und Glück und Sünde gerne tragen.

Text nach Vorlage:

Mädchenlied.
Von Paul Remer.
  
Ach, wenn es nun die Mutter wüßt',
Wie du so wild mich hast geküßt,
Sie würde beten ohne Ende,
Daß Gott der Herr das Unglück wende.
   Und wenn das mein Herr Bruder wüßt',
Wie du so wild mich hast geküßt,
Er eilte wohl mit Windesschnelle
Und schlüge tot dich auf der Stelle.
   Doch wenn es meine Schwester wüßt',
Wie du so wild mich hast geküßt,
Auch ihr Herz würde in Sehnsucht schlagen
Und Glück und Sünde gerne tragen...

(Ludwig Jacobowski (Hrsg.): Neue Lieder der besten neueren Dichter für's Volk. Berlin: Verlag von M. Liemann o. J. [1899], S. 93 [V. 11: Hervorhebung im Original gesperrt])

beteiligte Personen: Paul Remer (1867-1943) - Textautor(in)

Erstdruck: Verlag Dreililien Berlin 1907. Plattennummer 603
Gesamtausgabe: Reihe A, Bd. 1, S. 68-70; Reihe B, Bd. 1/2, Teil 1, S. 119-123; Skizzen, Fassung: Reihe B, Bd. 1/2, Teil 2, S. 33-38

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