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Sie befinden sich hier: Alle Titel / Sechs Lieder für eine mittlere Singstimme und Klavier - 3. Warnung

Sechs Lieder für eine mittlere Singstimme und Klavier
3. Warnung

Opus: op. 3
Entstehungszeitraum: 07.05.1899-10.1903
Uraufführung: 26. Januar 1907, Wien, Ehrbar-Saal (Anton Moser, Gesang; Alexander Zemlinsky, Klavier). Quelle: Konzertprogramm (Arnold Schönberg Center Image Archive, ID CP5910), Ankündigung bspw. in Wiener Zeitung Nr. 22 (26. Januar 1907), S. 9.
Quellen:

Textquelle

Niederschrift der 1. Fassung mit Entwurf zur 2. Fassung

Niederschrift der 2. Fassung

Reinschrift der 2. Fassung

Schönbergs Handexemplar des Originaldrucks
Weitere Quellen:

Stichvorlage für den Druck

Originaldruck. Verlag Dreililien Berlin 1904. Plattennummer 282

Beschreibung:

Für die in der Entwicklung des Schönbergschen Liedschaffens auffällige Zunahme der literarischen Qualität der vertonten Texte stellen die Monate April und Mai 1899 einen entscheidenden Schritt dar: Neben Dehmel treten nun Hofmannsthal und Goethe. Am 2. IV. des Jahres entstand die 1. Fassung von Die Beiden Sie trug den Becher in der Hand nach Hofmannsthal - und wohl nur um weniges später die fragmentarische 2. Fassung -, am 7. V. wurde die 1. Fassung von Dehmels Warnung Mein Hund, du, hat dich bloß beknurrt komponiert, dessen endgültige Fassung zu op. 3, 3 wurde; und in den beiden folgenden Tagen, also am 8./9. V. 1899 zog SChönberg für Mailied Zwischen Weizen und Korn zum ersten Mal einen Text von Goethe heran.
Dieser Dreiergruppe ordnet sich eine weitere Dehmel-Vertonung durch den Beschreibstoff der Quellen zu; die beiden Niederschriften von Mannesbangen Du mußt nicht meinen stehen auf Notenpapier der Sorte J. E. 16b², das ansonsten nur für Quellen der drei genannten Lieder verwendet ist. (Schmidt, Christian Martin: GA, Reihe B, Bd. 1/2, Teil 1, S. 45)
Der Herbst 1903 gehörte der Vorbereitung des Originaldrucks von Opus 3, der 1904 erschien. Im Gegensatz zu Opus 1 und 2 stellte Schönberg hier früher verfaßte Lieder mit Neukompositionen zusammen, wobei der Grad der Überarbeitung bei den ersteren unterschiedlich ist.
Erst zu dieser Zeit komponiert wurden die beiden Keller-Lieder, die die ersten Ergebnisse der intensiven Beschäftigung mit diesem Dichter darstellen. Die Arbeit an Geübtes Herz Weise nicht von dir mein schlichtes Herz op. 3, 5 wurde am 2. IX. 1903 aufenommen, die Niederschrift der endgültigen Fassung am 10. XI. des Jahres abgeschlossen; am Tage zuvor war die Erste Niederschrift von Die Aufgeregten Welche tief bewegten Lebensläufchen op. 3, 2 beendet.
Hochzeitslied So voll und reich wand noch das Leben nimmer op. 3, 4, dessen erste Konzeption wohl bis etwa 1901 zurückreicht , ist nur in der das ganze Opus 3 umfassenden Sammelhandschrift XX überliefert; der Grad der Umarbeitung ist daher nicht zu bestimmen. Bei Wie Georg von Frundsberg von sich selber sang Mein Fleiß und Müh hab ich nie gespart op. 3, 1 unterzog Schönberg den am 18. III. 1903 niedergeschriebenen Text lediglich einer letzten Überprüfung; bei Warnung Mein Hund, du, hat dich bloß beknurrt op. 3, 3 und bei Freihold Soviel Raben nachts auffliegen op. 3, 6 dagtegen arbeitete er gänzlich neue Fassungen der im Mai 1899 bzw. November 1900 komponierten Lieder aus. (Schmidt, Christian Martin: GA, Reihe B, Bd. 1/2, Teil 1, S. 47) 

1. Fassung 7. Mai 1899, 2. Fassung Herbst 1903.
An autographen Quellen sind die Niederschrift der 1. Fassung (A), die auch einen Entwurf zur 2. Fassung enthält, die Niederschrift der 2. Fassung (B) und die Reinschrift davon in der das ganze Opus 3 umfassenden Sammelhandschrift XX (C) überliefert. Der Originaldruck (E) erschien 1904; Die Sichvorlage (D*) ist verschollen. Ein Exemplar des Originaldrucks hat Schönberg als Handexemplar benutzt (E1). (Schmidt, Christian Martin: GA, Reihe B, Bd. 1/2, Teil 1, S. 88)

Besetzung: Gesangsstimme, Klavier
Gattung: Lieder --> mit Klavierbegleitung
Text:

Text nach GA:

Mein Hund, du, hat dich bloß beknurrt,
und ich hab ihn vergiftet;
und ich hasse jeden Menschen,
der Zwietracht stiftet.

Zwei blutrote Nelken schick' ich dir,
mein Blut du,
an der einen eine Knospe;
den dreien sei gut, du,
bis ich komme.

Ich komme heute Nacht noch,
sei allein, du!
Gestern, als ich ankam,
starrtest du mit jemand ins Abendrot hinein!
Du: Denk an meinen Hund!

Text nach Vorlage:

Warnung.
Mein Hund, du, hat dich blos beknurrt
und ich hab ihn vergiftet;
und ich hasse jeden Menschen,
der Zwietracht stiftet.

Zwei blutrote Nelken
schick ich dir, mein Blut du,
an der einen eine Knospe;
den dreien sei gut, du,
bis ich komme.

Ich komme heute Nacht noch;
sei allein, sei allein, du!
Gestern, als ich ankam,
starrtest du mit Jemand
ins Abendrot hinein - Du:
denk an meinen Hund!

(Weib und Welt. Gedichte von Richard Dehmel / mit einem Sinnbild. Berlin: Verlag von Schuster u. Loeffler 1896, S. 79)
beteiligte Personen: Richard Dehmel (1863-1920) - Textautor(in)
Baurat Carl Redlich (1860–1918) - Auftraggeber(in)
Baurat Carl Redlich (1860–1918) - Widmungsträger(in)

Erstdruck: Verlag Dreililien Berlin 1904. Plattennummer 282
Gesamtausgabe: Reihe A, Bd. 1, S. 44-47; Reihe B, Bd. 1/2, Teil 1, S. 88-93; Fassungen: Reihe B, Bd. 1/2, Teil 2, S. 18-23

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