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Sechs Lieder für eine mittlere Singstimme und Klavier
1. Wie Georg von Frundsberg von sich selber sang

Opus: op. 3
Entstehungszeitraum: 18.03.1903
Uraufführung: 26. Januar 1907, Wien, Ehrbar-Saal (Anton Moser, Gesang; Alexander Zemlinsky, Klavier). Quelle: Konzertprogramm (Arnold Schönberg Center Image Archive, ID CP5910), Ankündigung bspw. in Wiener Zeitung Nr. 22 (26. Januar 1907), S. 9.
Quellen:

Textquelle

Erste Niederschrift

1. Reinschrift

2. Reinschrift

Schönbergs Handexemplar des Originaldrucks
Weitere Quellen:

Stichvorlage für den Druck

Originaldruck. Verlag Dreililien Berlin 1904. Plattennummer 280

Beschreibung:Der Herbst 1903 gehörte der Vorbereitung des Originaldrucks von Opus 3, der 1904 erschien. Im Gegensatz zu Opus 1 und 2 stellte Schönberg hier früher verfaßte Lieder mit Neukompositionen zusammen, wobei der Grad der Überarbeitung bei den ersteren unterschiedlich ist.

Erst zu dieser Zeit komponiert wurden die beiden Keller-Lieder, die die ersten Ergebnisse der intensiven Beschäftigung mit diesem Dichter darstellen. Die Arbeit an Geübtes Herz Weise nicht von dir mein schlichtes Herz op. 3, 5 wurde am 2. IX. 1903 aufgenommen, die Niederschrift der endgültigen Fassung am 10. XI. des Jahres abgeschlossen; am Tage zuvor war die Erste Niederschrift von Die Aufgeregten Welche tief bewegten Lebensläufchen op. 3, 2 beendet.

Hochzeitslied So voll und reich wand noch das Leben nimmer op. 3, 4, dessen Komposition auf 1900 zurückgeht, ist nur in der das ganze Opus 3 umfassenden Sammelhandschrift XX überliefert; der Grad der Umarbeitung ist daher nicht zu bestimmen. Bei Wie Georg von Frundsberg von sich selber sang Mein Fleiß und Müh hab ich nie gespart op. 3, 1 unterzog Schönberg den am 18. III. 1903 niedergeschriebenen Text lediglich einer letzten Überprüfung; bei Warnung Mein Hund, du, hat dich bloß beknurrt op. 3, 3 und bei Freihold Soviel Raben nachts auffliegen op. 3, 6 dagegen arbeitete er gänzlich neue Fassungen der im Mai 1899 bzw. November 1900 komponierten Lieder aus.

Daß diese Neufassungen erst von 1903 datieren, läßt sich auf unterschiedliche Weise belegen. Die Skizzen der 2. Fassung von Freihold haben in Sammelhandschrift XVI Quellengemeinschaft mit Entwürfen zu Geübtes Herz. Und für die Niederschrift der 2. Fassung von Warnung ist die selbe Papiersorte (B. C. 14) verwendet wie für eine fragmentarische Vertonung von Kellers Rosenglaube Dich zieret dein Glauben, mein rosiges Kind, die angesichts von Schönbergs bis zum Frühjahr 1904 anhaltender Konzentration auf die Poesie dieses Dichters dem Winter 1903/04 zuzuordnen ist.

Die Papiersorte B. C. 14, die Schönberg ansonsten nicht für Liedquellen benutzt hat, ist auch der Beschreibstoff des Fragments Ohne Text 4, das mithin ebenfalls von Ende 1903 stammen dürfte.

Ein weiterer Entwurf zu einem Lied nach Keller O wär mein Herz das [tiefe Meer] steht auf S. 5 des I. Skizzenbuches; da das Skizzenbuch im März 1904 begonnen wurde, kann er mit Frühjahr 1904 datiert werden. Etwa ein Jahr später, d.h. Anfang 1905, wurde auf S. 55 des Skizzenbuches das Fragment Ohne Text 5 eingetragen, das der Datierung 20. IV. 1905 auf S. [60] nur um wenige Seiten vorangeht. (Schmidt, Christian Martin: GA, Reihe B, Bd. 1/2, Teil 1, S. 47)

An autographen Quellen sind die Erste Niederschrift (A), eine einzelne Reinschrift (B) und die Reinschrift in der das ganze Opus 3 umfassenden Sammelhandschrift XX (C) überliefert. Der Originaldruck (E) erschien 1904; die Stichvorlage (D*) ist verschollen. Ein Handexemplar des Drucks mit Eintragungen von Schönberg liegt nicht vor. (Schmidt, Christian Martin: GA, Reihe B, Bd. 1/2, Teil 1, S. 79)
Besetzung: Gesangsstimme, Klavier
Gattung: Lieder --> mit Klavierbegleitung
Text:

Text nach GA:

Mein Fleiß und Müh
hab ich nie gespart
und allzeit gewahrt
dem Herren mein;
zum Besten sein
schickt ich mich drein,
Gnad, Gunst verhofft,
doch's Gemüt zu Hof
verkehrt sich oft.

Wer sich zukauft,
der lauft weit vor
und kömmt empor,
doch wer lang Zeit
nach Ehren streit,
muß dannen weit,
das sehr mich kränkt,
mein treuer Dienst
bleibt unerkennt.

Kein Dank noch Lohn
davon ich bring,
man wiegt g'ring
und hat mein gar vergessen.
Zwar, groß Not, Gefahr,
ich bestanden han,
was Freude soll ich haben dran?

Text nach Vorlage:

Georg von Fronsberg.
Spangenbergs Adelsspiegel. Zinkgrefs Apophtegmen.
2. Wie Georg von Fronsberg von sich selber sang.

Mein Fleiß und Müh ich nie hab gespart
Und allzeit gewahrt dem Herren mein;
Zum Besten sein schickt ich mich drein,
Gnad, Gunst verhofft, doch's Gemüth zu Hof
Verkehrt sich oft.

Wer sich zukauft, der lauft weit vor
Und kömmt empor, doch wer lang Zeit
Nach Ehren streit, muß dannen weit,
Das sehr mich kränkt, mein treuer Dienst
Bleibt unerkannt.

Kein Dank noch Lohn davon ich bring,
Man wiegt gring und hat mein gar
Vergessen zwar, groß Noth, Gefahr
Ich bestanden, han, was Freude soll
Ich haben dran?

(Des / Knaben Wunderhorn. Alte deutsche Lieder / gesammelt von / L. Achim v. Arnim und Clemens Brentano. Nach der Originalausgabe: Heidelberg 1806-8 / neu herausgegeben / von / Friedrich Bremer. Leipzig: Druck und Verlag von Philipp Reclam jun. s.a. [1879], S. 536 [BOOK A26])

beteiligte Personen: Liedersammlung Des Knaben Wunderhorn - Textautor(in)

Erstdruck: Verlag Dreililien Berlin 1904. Plattennummer 280
Gesamtausgabe: Reihe A, Bd. 1, S. 37-40; Reihe B, Bd. 1/2, Teil 1, S. 79-84

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