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Sie befinden sich hier: Alle Titel / Kammersymphonie Nr. 1 - A. Originalfassung für 15 Solo-Instrumente / Partiturreinschrift, autograph. Stichvorlage für den Erstdruck

Kammersymphonie Nr. 1
A. Originalfassung für 15 Solo-Instrumente

Quelle: Partiturreinschrift, autograph. Stichvorlage für den Erstdruck

Entstehungszeitraum: 25.07.1907
Quellentyp: Reinschrift

Beschreibung:

Das Autograph wurde als Teil der Lehman-Autographensammlung mit einem Prachteinband mit Schiebehülle versehen; Einband und Schiebehülle mit Schlangenhautdecke, Ecken und Rücken des Einbandes mit grauem Leder verstärkt. Einband hoch 353 x 293 mm, gebundene Blätter hoch 348 x 288 mm, je zwei Schmutztitel vorn und hinten. Die Notenblätter wurden so gebunden, daß die ursprüngliche Gliederung in Bögen bzw. Lagen nicht mehr zu erkennen ist; die häufigen Einrisse der Notenblätter am Rand wurden ausgebessert, die Blätter wurden an den Außenrändern durch Papierstreifen verstärkt.
Rückentitel: In rotem Feld oben mit goldenen Buchstaben: SCHÖNBERG, in rotem Feld unten ebenso: KAMMER | SYMPHONIE. Auf dem zweiten Schmutztitel vorn recto schräg mit grüner Tinte: Lehman.
Die 28 Notenblätter sind alle von einer Sorte: 30 Systeme, am Fuß der Recto-Seite links Firmenzeichen: J.E. &Co (in Vignette) | Protokoll. Schutzmarke | No 31 | 30 linig. Die 56 Seiten sind mit schwarzer Tinte beschrieben; Paginierung je in den oberen Außenecken mit arabischen Ziffern (32 und 56 fehlen); keine Taktnumerierung.
S. 1 oben Mitte Titel mit schwarzer Tinte: Kammersymphonie (für 15 Solo-Instrumente), rechts mit lila Tintenstift: Arnold Schönberg, links lila Stempel: Aufführungsrecht vorbehalten. | Droits d'exécution réservés; am Fuß der Seite links lila Stempel: Copyright 19... by Universal-Edition., das Leerfeld des Stempels wurde mit Tintenstift ausgefüllt: 12; am Fuß der Seite Mitte mit Rotstift Verlagsnummer: UE 3667 (gleiche oder ähnliche Angaben der Verlagsnummer auf 12 weiteren Seiten mit Bleistift).
S. [56] rechts unten am Ende der Notierung schräg Schlußvermerk: Rottach-Egern | 25. Juli 1906.
Das Manuskript weist zahlreiche Überklebungen unterschiedlichen Umfanges, Rasuren, überaus zahlreiche Korrekturen mit überwiegend Rotstift, aber auch anderen Farbstiften, Bleistift und roter Tinte auf; die Studienziffern (zuweilen korrigiert), vorwiegend mit Orange- und Blaustift geschrieben, sind ebenfalls erst später eingetragen worden. Einige Hinzufügungen von fremder Hand, zumeist Zahlen zu Akkoladen- und Seitendisposition, belegen, daß das Manuskript post correcturam als Stichvorlage für den Erstdruck C diente.
B war aber auch Vorlage des in Band 5 der Reihe A, S. 93-167 veröffentlichten Klavierauszuges, den Schönberg von der Kammersymphonie verfertigt hat. Dies war schon im Kritischen Bericht zum Klavierauszug (vgl. Band 5 der Reihe B, S. 85) vermutet worden. Doch kann das Stadium von B, das dem Klavierauszug zugrunde liegt, noch näher bestimmt werden. Die folgenden Beispiele aus dem Bereich der Tonhöhen bzw. ihrer rhythmischen Verteilung belegen, daß wenn nicht B ante corr. selbst, so doch ein sehr frühes Korrekturstadium als Vorlage gedient hat. Beispiele aus dem Bereich der Agogik könnten diesen Befund bestätigen. [Notenbeispiel T10, T136]
Im letzten Korrekturzustand ist die Stimme bei Kbs. (T. 10, T. 136) getilgt, dafür aber eine gleiche, lediglich uni zwei Oktaven nach oben transponierte Stimme bei Fl. hinzugefügt. Der Klavierauszug entspricht B ante corr.
T. 11, 137 BsKI, Fg, Kfg, Kbs 1/4: B ante corr.: Viertelnote E; im letzten Korrekturzustand ist sie ersetzt durch Achtelpause + Achtelnote E. Der Klavierauszug, der ante corr. B ante corr. entspricht, wiederholt diese Korrektur in T. 11, nicht aber in T. 137.
T. 73 2.Gg 5.Nz.: B ante corr.: des'; der letzte Korrekturzustand liest h. Der Klavierauszug entspricht B ante corr.
T. 541-543 1/4 Fl, klKl: B ante corr.: Stimme in der dreigestrichenen Oktave; im letzten Korrekturzustand ist sie durch Oktavazeichen in die zweigestrichene Oktave versetzt. Der Klavierauszug entspricht B ante corr.

Das Autograph weist noch zwei bemerkenswerte Details auf.
Zum einen war in einer Zwischenstufe die Auslassung von T. 415–434 vorgesehen. Sie ist durch die Anschlußverweise Vi= bei T. 414 und =de bei T. 435 und durch Streichung von T. 415–434 angezeigt (der Klavierauszug enthält die gleichen Eintragungen; vgl. Band 5 der Reihe B, S. 85). Die Auslassung ist dann jedoch wieder rückkorrigiert worden durch dichte Streichung jener Anschlußverweise und durch die wiederholte Randanmerkung: bleibt.
Zum anderen ist eine spieltechnische Besonderheit in B ante corr. zu erwähnen. An allen Stellen, an denen in den späteren Quellen die Streicher col legno spielen, steht die Anweisung mit dem Stäbchen (vgl. auch Skizze S53, S55). Daß es sich hier nicht um eine ungewöhnliche Bezeichnung für col legno handelt, sondern daß damit ein gesondertes Gerät zur Klangerzeugung (ein Holzstäbchen?) gefordert ist, belegt die Anweisung: legt das Stäbchen weg, nimmt den Bogen u. Ä. Alle diesbezüglichen Anweisungen sind in B post corr. getilgt; col legno tritt an die Stelle von mit dem Stäbchen.


Quellensiegel: B
Gesamtausgabe: Reihe B, Band 11, Teil 2, S.13
Standort: Pierpont Morgan Library

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