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Pelleas und Melisande. Symphonische Dichtung für Orchester

Quelle: Partiturabschrift, möglicherweise autograph; zugleich Autographiervorlage für den Erstdruck
Verschollen

Quellentyp: Stichvorlage

Beschreibung: Angesichts der zahlreichen Abweichungen im Bereich der Tonhöhe, der Instrumentation etc. zwischen der Partiturreinschrift (C) und dem Erstdruck (H) kann ausgeschlossen werden, daß C als Vorlage für die Herstellung von H diente. Auch die in C auf allen Seiten festgelegten Akkoladen- und Seitendispositionszahlen stimmen nicht mit der Aufteilung in H überein; darüber hinaus fehlt in C der Stempel ARCHIV DER UNIVERSAL-EDITION A. G., der die Verwendung dieser Quelle als Vorlage für H zusätzlich dokumentieren würde. Es muß also eine Zwischenstufe gegeben haben, nach der die Autographie von H ausgeführt wurde. Entsprechende Recherchen bei der Universal Edition waren bislang erfolglos.
Allerdings weist die Korrespondenz zwischen Schönberg und dem Verlag aus dem Jahr 1949 auf die Existenz einer autographen Partitur im Besitz der Universal Edition hin: In Zusammenhang mit Schönbergs vom Verlag aus vertragsrechtlichen Gründen zurückgewiesenen Forderung, die Manuskripte seiner eigenen Kompositionen zurückzuerhalten, wird sowohl auf einer vom Komponisten selbst angefertigten Liste mit der Überschrift ORIGINAL MANUSCRIPTS | AT | UNIVERSAL-EDITION*) als auch in einem Brief des Verlagsdirektors Alfred Schlee vom 11. Juli 1949 8 u. a. Pelleas und Melisande ausdrücklich erwähnt. Andererseits war jedoch bereits im Juli 1904 zusammen mit der Herstellung des Stimmenmaterials auch eine Abschrift der Partitur von Schönbergs damaligen Verleger Marschalk in Auftrag gegeben worden, deren Existenz sich anhand von zwei Stellen aus dem Briefwechsel zwischen dem Dreililien-Verlag und Schönberg zweifelsfrei nachweisen läßt. Am 15. Oktober 1908 schrieb Max Marschalk an den Komponisten:
Lieber Herr Schönberg. Ihrem Wunsche entsprechend sende ich Ihnen anbei die Partitur von Pelleas und Melisande zurück, die zweite, die in meinem Besitz war.
Und am 10. September 1909 heißt es:
Lieber Herr Schönberg. Ihre s. D. „Pelleas und Melisande" soll Mitte Oktober mit dem philh. Orch.geprobt werden; [...]. Nach der Probe wird sich Fried entscheiden, ob er das Werk noch in diesem Winter aufführen wird. Schicken Sie die bessere Partitur; [...]
Obwohl es als unwahrscheinlich gelten darf, daß Schönberg diese Kopie selbst angefertigt hat, kann diese Möglichkeit vor allem in Hinblick auf die oben erwähnte Auseinandersetzung nicht ganz ausgeschlossen werden, zumal Schönberg ja zu dieser Zeit auf Instrumentationen und Kopierarbeiten zur Sicherung seines Lebensunterhalts angewiesen war. Jedenfalls ist das Datum 15. Oktober 1908 als terminus ante quem der Partiturabschrift (G*) festzuhalten.

*) LC. - Die Liste war vermutlich Schönbergs Brief an Alfred Schlee vom 7. Juni 1949 beigelegt.



Quellensiegel: G*
Gesamtausgabe: Reihe B, Band 10, S. 11

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