Titel

Werkgattungen

Papiersorten

Volltextsuche

Kategoriensuche

Verknüpfte Suche

Sie befinden sich hier: Alle Titel / Vier Lieder für Gesang und Orchester - 2. Alle, welche dich suchen / Erste Korrekturfahnen der Notenseiten des Original-Sammeldrucks

Vier Lieder für Gesang und Orchester
2. Alle, welche dich suchen

Quelle: Erste Korrekturfahnen der Notenseiten des Original-Sammeldrucks

Quellentyp: Korrekturabzug

Beschreibung:

Schon in den Korrekturfahnen sind alle vier Lieder des opus 22 als ein Konvolut zusammengefaßt. Ihre Beschreibung wird deshalb auch folgend zusammenhängend gegeben.

12 Blätter sehr dünnen Papiers; quer ca 338x412 mm; Ränder stark beschädigt; in der Mitte vertikale Faltspur. Jeweils auf der Recto-Seite ist der gestochene Text in Plattendruck aufgedruckt; Paginierung – die geraden Zahlen in den linken, die ungeraden in den rechten Außenecken oben – mit 2 bis 13 (entsprechend S. 5–16 des Originaldrucks). An Angaben, die über den Notentext im engeren Sinne hinausgehen, fehlen noch folgende im Verhältnis zum Originaldruck: die Vermerke über die Aufführungsrechte und das Copyright auf S. 2, 7, 9 und 12 (entsprechend S. 5, 10, 12 und 15); der Stechereivermerk auf S. 2 (entsprechend S. 5); S. 2 (entsprechend S. 5) die dritte Zeile des Titels; die Anmerkungen auf S. 2 und 6 (entsprechend S. 5 und 9); die Besetzungsliste auf S. 7, 9 und 12 (entsprechend S. 10, 12 und 15).
Auf S. 2 oben rechts ovaler lila Ausgangs- bzw. Eingangsstempel der Stecherei F.M. Geidel Leipzig: 8MRZ.17 [die erste Zahl ist nicht eindeutig] und 16APR.17; dazwischen: 15431/34; am Fuß aller Seiten rechts kreisrunder lila Stempel: ARCHIV DER UNIVERSAL-EDITION A.G.; S. 9 rechts oben, d. h. am Anfang von Nr. 3: 15433; S. 12 rechts oben, d. h. am Anfang von Nr. 4: 15434; verso des letzten Blattes unten links mit Bleistift Bibliothekssignatur: UE804.

Zahlreiche Eintragungen Schönbergs mit Bleistift, vielen verschiedenen Farbstiften und verschiedenfarbigen Tinten; mehrere kleine Papierstücke sind an- und aufgeklebt: S. 2 rechts, ca 72x 138 mm, zu T. 10–11 Gg.; S. 2 unten, ca 18 und 12X 115 mm, Anmerkung zum Tenutostrich; S. 3 links oben, ca 54x84 mm, zu T. 21 Trp., Vcl.; S. 3 links Mitte, ca 63X95 mm, zu T. 23 Kl., Vcl.; S. 3 rechts in margine aufgeklebt, ca 43x40 mm, zu T. 29 1.Pos., Vcl., Trp.; S. 3 rechts Mitte, ca 84X 128 mm, zu T. 20 1.–4.Gg.; S. 3 rechts unten, ca 84x 128 mm, zu T. 29; S. 7 oben, Instrumentenliste auf aufgeklebten Streifen Papier; S. 11 rechts, ca 58x172 mm Notenpapier 5 Systeme, zu T. 36–39.
Die große Anzahl von Korrekturen in den ersten Korrekturfahnen rührt daher, daß in der Stecherei nicht – wie Schönberg Anweisung gegeben hatte – die Reinschriftpartituren, sondern die Niederschriften in Form der vereinfachten Studier- und Dirigierpartitur zur Vorlage für den Inhalt genommen worden waren. Auf dieses Mißverständnis reagierte Schönberg mit einem ausführlichen Schreiben, das heute ebenfalls im Archiv der Universal Edition aufbewahrt wird: Blatt ohne Vordruck, hoch 225 X 144 mm, in der Mitte horizontale Faltspur, beidseitig mit Bleistift und lila Tintenstift beschriftet, einige Unterstreichungen mit Rotstift.

Ich hatte auf der Umschlagseite des Manuskripts ausdrücklich | darauf aufmerksam gemacht, daß dieses Manuskript | vom Stecher bloß als Skizze [mehrfach unterstrichen] anzusehen ist und er [Einfügung] alles | Fragliche aus den Partituren [unterstrichen] entnehmen soll. So ins- | besondere | Titel; [unterstrichen] Text [unterstrichen] etc | Ferner habe ich um Vorschläge ersucht, wo die „Besetzung | des Orchesters" [die Wörter in Anführungszeichen doppelt unterstrichen] untergebracht werden soll | Das ist leider nicht geschehen und so sind [gestrichen: leider] | einige Fehler entstanden, die nicht meine Schuld | sind. Die Arbeit ist sonst sehr zu meiner | Zufriedenheit [von sehr an unterstrichen] ausgefallen. Schad nur, daß | diese Anmerkungen nicht alle berücksichtigt | wurden. So z.Bsp die auf Seite 1 (No 1) stehende: | Daß der Verlauf jeder Stimme [von Verlauf an unterstrichen] immer klar zu ent- | nehmen sein muß. (Dadurch sind Takt 10 und 11 in No 1 | unbrauchbar.) Ich hatte auch [ist Korrekturergebnis für Auch hatte ich] damit gerechnet, daß | der Stecher schon [Einfügung] zum Disponieren die normalen Orchester- | partituren benutzt und danach eventuell die Anord- | nung verbessert, wo er es für nötig findet. Insbesondere | aber habe ich erwartet, daß er diese normalen Partituren | als eigentliche Vorlage für den Notentext benutzen wird. | Vielleicht wäre es [gestrichen: nicht nötig] besser gewesen, wenn | ich nicht so gerechnet [gestrichen: hätte] und lieber ein fertiges Manu- |skript geliefert hätte. Aber ich glaubte eigentlich, es sei | zweckmäßiger [unterstrichen], wenn ich dem Stecher bei einer so neuen und | schwierigen Aufgabe einige Freiheit ließe [von Freiheit an unterstrichen] und ihm in [Seitenwechsel] komplicierten Fällen die Entscheidung übergäbe. Aus diesem | Grunde habe ich ein vielleicht etwas sorglos gearbeitetes | Manuskript geliefert und dadurch sind nun ebenfalls zahlreiche Fehler entstanden. | Auch diese sind [gestrichen: zur] nur zum Teil meine Schuld. | Denn ich habe ja gesagt, daß mein Manuskript nur als | Skizze für die Anordnung zu gelten habe. | Zum Glück sind die entstandenen Fehler keine | schweren. Fast ausschließlich betreffen sie ausge- | lassene Zeichen (p, cresc, <, b, Auflösezeichen etc) so daß wenig unangenehme Verbesserungen nötig sind. | So leid es mir nun tut der Stecherei, die eine | so vorzügliche Arbeit [von vorzügliche an unterstrichen] geleistet hat auf solche Art Mehr- | arbeit [arbeit ist unterstrichen] zu verursachen, so bitte ich doch zu berücksichtigen, | daß ich nur zum Teil schuld bin und alles vermieden | worden wäre, wenn man meine Anmerkungen | berücksichtigt hätte. So bitte ich also die geehrte Stecherei, | dieser Korrektur dieselbe Sorgfalt weiter an- | gedeihen zu lassen, die ihre andern Arbeiten stets | auszeichnet. Ich habe diesmal mit der größten | Genauigkeit und Aufmerksamkeit korrigiert. Wenn | alles richtig ausgeführt ist, wird die II.Korrektur | wohl recht blank in die Stecherei zurückgehen und | eine III. überflüssig sein. Mit vorzüglicher Hochachtung | Arnold Schönberg.

Schließlich wird im Archiv der Universal Edition Wien noch Schönbergs Vorlage für die Titelei des Drucks aufbewahrt.
1 Blatt vorgedruckten Notenpapiers; hoch 343x267 mm; in der Mitte horizontale Faltspur, die an den Rändern ausgerissen ist; 11 Systeme, 3 Linien und 15 Systeme vorgedruckt; vor dem Akkoladenstrich Vordruck der Instrumente: vom 1. System bis zur 3. Linie von Flöte. bis kl. Trommel. und auf den untersten 7 Systemen von Violine 1. bis Clavier.; recto unten links Firmenzeichen: Ein rechts stehender Löwe hält eine aufgerollte Buchrolle, links Blattgirlande; auf der Buchrolle in einem Freiraum schräg ansteigend: J.E.&Co.; darunter gerade: Protokoll. Schutzmarke | No.28.
Recto sind in der oberen Hälfte 8 kleinere Streifen vorgedruckten Notenpapiers aufgeklebt, auf denen Schönberg mit schwarzer Tinte seinen Titelentwurf notiert hat (er ist im Druck leicht abgewandelt): VIER LIEDER | FÜR GESANG UND ORCHESTER | IN | Vereinfachter Studier- und Dirigierpartitur | (HIEZU EIN VORWORT) | VON | ARNOLD SCHÖNBERG | op.22; darunter ebenfalls von Schönbergs Hand: Vollkommen einfache, unverzierte Lettern ohne Haar und Schattenstriche [von ohne an unterstrichen] | keine geschweiften und verschnörkelten Formen; in der unteren Hälfte ist ein ca 78x244 mm großes Stück festeren Papiers aufgeklebt, das auf der Rückseite den Aufdruck wie die letzte Seite eines U.E.-Drucks zeigt; zahlreiche weitere Eintragungen wohl überwiegend von fremder Hand mit Bleistift, rotem und blauem Farbstift, die der Satzvorbereitung dienten; lila Stempel.
Verso ist ein ca 144X224 mm großes Stück Schreibpapier aufgeklebt, auf das Schönberg mit schwarzer Tinte die Vorlage der Besetzungsliste auf S.[2] des Drucks notiert hat; lila Stempel; unten links schräg ansteigend mit Bleistift von Schönbergs Hand: Bitte das alles noch | mit den Originalpartituren | zu vergleichen; insbesondere | Zweifelhaftes.; ebenfalls von Schönbergs Hand rechts unten schräg, ansteigend mit Rotstift, grünen und blauen Unterstreichungen und durch drei Ausrufezeichen oben und je eines rechts und links markiert: Hierauf folgt als Vorwort [dick unterstrichen] der Aufsatz: Die verein- [von der an unterstrichen] | fachte Dirigier und Studier-Partitur! [ganze Zeile unterstrichen] | die ist entweder fortlaufend mit Seite 3 zu paginieren [von 3 an unterstrichen] | (in diesem Fall müßten die Seitenzahlen auf den [von Seitenzahlen an unterstrichen] | Platten geändert [beide Wörter unterstrichen] werden) oder in römischen | Ziffern mit I beginnend.

 


Quellensiegel: F1
Gesamtausgabe: Reihe B, Band 3, S. 203
Standort: Arnold Schönberg Center
Signatur: Dauerleihgabe der Universal Edition

zurück