Autographe Reinschrift. Vorlage für die Kopistenautographie des Druckes F. Archiv der Universal Edition AG Wien.

Konvolut aus 1 Blatt und 1 Lage aus 1 beschnittenen und 2 unbeschnittenen Bögen derselben Sorte Notenpapiers, die durch einen gelben Faden zusammengehalten werden. Das 2. Blatt des 1. Bogens ist nahe am Falz abgeschnitten, der ca 8 mm breite Restrandstreifen ist auf die 4. Seite des 2. Bogens aufgeklebt. Das Blatt, auf das links vertikal ein ca 30 mm breiter, den Rand, das Firmenzeichen und den Anfang der Notensysteme verdeckender Streifen aufgeklebt ist, ist mit mehreren Streifen Tesafilm angeklebt.
Notenpapier: hoch 343X265 mm; 24 Systeme vorgedruckt; am Fuß der Recto-Seiten links Firmenzeichen: Ein rechts stehender Löwe hält eine aufgerollte Buchrolle, links Blattgirlande; auf der Buchrolle in einem Freiraum schräg ansteigend: J.E.&Co.; darunter gerade: Protokoll. Schutzmarke | No.8. | 24linig. Mit schwarzer Tinte beschriftet; zahlreiche Korrekturen mit anderen Schreibmaterialien; Stempel; Rasuren; Überklebungen.
Dem Konvolut liegen 8 kleinere Stücke derselben Sorte Notenpapiers bei, die früher als Überklebungen gedient haben und jetzt abgelöst sind:
a) quer ca 50X69 mm, 4 Systeme, zu S. 5 T. 19 System kl.Fl. bis E.H.
b) quer ca 65X70 mm, 5 Systeme, zu S. 5 T. 19 System 1.2.Hr. bis 3.Pos., Ta.
c) quer ca 51x 70 mm, 4 Systeme, zu S. 5 T. 19 System I.Gg. bis Vcl.
d) quer ca 12x203 mm, 1 System, zu S. 6 T. 21–24 System Bs.-Kl.
e) quer ca 12X210 mm, 1 System, zu S. 7 T. 25–28 System Bs.-Kl.
f) quer ca 22X160 und 130 mm, 2 Systeme, zu S. 8 T. 29–31 Systeme Bs.-Kl. und 1.2.Fg.
g) quer ca 11x210 mm, 1 System, zu S. 9 T. 33–36 System Bs.-Kl.
h) quer ca 15X50 mm, 1 System, zu S. 10 T. 37 System Bs.-Kl.

Weitere Überklebungen, die sich noch auf den Seiten des Konvoluts befinden:
S. 4 T. 16 System 1.2.Kl.: quer ca 14x70 mm, 1 System
S. 5 T. 18 System Bs.-Kl.: quer ca 12x70 mm, 1 System
T. 19 System 1.2.Kl. bis 1.2.Fg.: quer ca 40x70 mm, 3 Systeme
T. 20 System Bs.-Kl.: quer ca 9x68 mm, 1 System.

Der Streifen, der auf S.11 T. 42–47 das System Bs.-Kl. überklebte – Klebespuren sind sichtbar –, ist abhanden gekommen.

S. [I] Titel : Wenn Vöglein klagen ... [unterstrichen] | (Petrarca) | für Gesang und Orchester | von | Arnold Schönberg | Besetzung des Orchesters: | 13 große Flöten (ev. Picolo) 2 Oboen, 1 Engl. Horn, 2 Clar., | 1 Bass-Clar, 2 Fagotte, 1 Contrafagott | 4 Hörner, 2 Trompeten, 3 Posaunen, 1 Baßtuba. | Streichquintett (ausgiebig besetzt); oben rechts mit Bleistift von fremder Hand: No.8; neben dem Komponistennamen ebenso: op8 [ist Korrekturergebnis für 7] No6; ebenso unten auf der Seite Mitte Verlagsnummer des Druckes F: U.E.5286; darunter sind Wiederholungskürzel für U.E. und 5287 gestrichen; rechts unten kreisrunder lila Stempel (ebenso auf allen anderen Recto-Seiten): ARCHIV DER UNIVERSAL-EDITION A. G.; am Fuß der Seite links mit Bleistift Zahl der Seiten in F: 1–13, Mitte: 22L., rechts – wohl als Verlagsnummer einer geplanten Neuausgabe – mit schwarzer Tinte: (14484) und mit Bleistift: A.
S. 1–11 (= Verso-Seite des Blattes, 1. und 2. Seite des 1. Bogens und die Seiten des 2. und 3. Bogens): Notentext; durchlaufend paginiert mit 1 bis 11 jeweils oben in den Außenecken; keine Taktnumerierung; Studienziffern sind mit Rotstift im Kreis nachgetragen. Korrekturen, die z. T. paraphiert sind, mit braunschwarzer Tinte, blauem und rotem Farbstift, Bleistift.

Auch auf den Notenseiten dokumentieren mehrere Eintragungen von fremder Hand mit Bleistift die Tatsache, daß die Quelle als Vorlage für die Kopistenautographie des Druckes F gedient hat, so vor allem die durch Zahlen vorgeplante Disposition der Takte auf den 13 Seiten der Abschrift, z. T. auch die Vorplanung der Taktbreiten mit allerdings nicht näher erklärbaren Zahlen und Strichen; auf S. 11, d. h. der letzten Seite des Konvoluts, oben links: M34/16.
Die zahlreichen Eintragungen und Korrekturen sind sehr wahrscheinlich Teil der Überarbeitung vor der Drucklegung der Komposition (vgl. die Entstehungsgeschichte Reihe B, Band 3, S. X). Die Retouchen hinsichtlich der Instrumentation und Agogik sind der oben S. 157 ff. abgedruckten Liste zu Quelle D zu entnehmen – nach T. 32, d. h. nach dem Abbrechen des Textes von D sind weitere Korrekturen hinsichtlich dieser Bereiche nicht festzustellen. Die meisten der Überklebungen in E haben ihren Grund einerseits in der kompletten Revision von T. 19, zum anderen darin, daß Schönberg die Baßklarinette ab T. 18 zunächst in A notiert hatte.

*) Weder Rufer (Werk S. 7-8) noch Maegaard (I S. 38, 40, 41) haben bei den im U.E.-Archiv aufbewahrten Reinschriften, die als Herstellungsvorlagen für die Originaldrucke der Orchesterlieder op. 8 gedient haben, die Handschrift Schönbergs erkannt. Ein Vergleich jedoch mit unstrittig von Schönberg geschriebenen Autographen dieser Zeit - bei den flüchtiger geschriebenen Partien etwa mit der Handschrift der Kammersymphonie op. 9, bei den sorgfältiger ausgeführten Teilen mit der Reinschrift der Orchesterstücke op. 16 - dokumentiert unzweifelhaft, daß auch die in Frage stehenden Abschriften von Schönbergs Hand stammen. Untermauert wird diese Feststellung noch durch die Übereinstimmung der Schrift in diesen Reinschriften mit der in anderen Quellen zu op. 8, deren Authentizität von niemandem bestritten wird (bei Nr. 1 Quelle D, bei Nr. 2 Quelle E, bei Nr. 3 Quelle C, bei Nr. 4 Quelle C, bei Nr. 5 Quelle E und bei Nr. 6 Quelle D).