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Gurre-Lieder für Soli, Chor und Orchester

Quelle: Schönbergs Revisions- und Korrekturblätter zum Stimmenmaterial der Uraufführung

Entstehungszeitraum: 06.1914-06.1914
Quellentyp: Errataliste
Papiersorte: J.E.&Co. Protokoll.Schutzmarke | 48linig (57,3 x 35,9 cm). Firmenzeichen links unten: Ein rechts stehender Löwe hält eine aufgerollte Buchrolle, links Blattgirlande; auf der Buchrolle in einem Freiraum schräg ansteigend die Firmenbezeichnung.
Groesse (in cm): ca. 215 x 348 mm

Beschreibung:

6 lose beieinanderliegende, jeweils auf 17 Systeme bei annähernd gleichem Format (quer ca. 215 x 348 mm) beschnittene Blätter der Papiersorte J. E. 48b[1] mit originalem Blattrand oben (Blatt 1, 2, 4, 6) bzw. unten (Blatt 3, 5); Firmenzeichen]. E.-Wappen b | 48 linig. links unten auf Seite 3[r] und 5[v] bzw. rechts oben auf dem Kopf stehend auf Seite 1[v], 2[v], 4[r] und 6[v]; von Schönberg teils einseitig, teils beidseitig mit schwarzer Tinte, rotem und grünem Farbstift beschriftet; Recto-Seiten jeweils mit Aufschrift I.Theil (schwarze Tinte) in der linken oberen Ecke, Blattzählung 1 bis 6 (schwarze Tinte) in der rechten oberen Ecke und mit violettem Abdruck des runden Verlagsstempels mit der Aufschrift ARCHIV | DER UNIVERSAL-EDITION A. G. am unteren rechten Seitenrand.

Die Vorderseite des ersten Blatts enthält darüber hinaus links neben dem U.E.-Stempel zwischen System 16 und 17 den Signaturstempelaufdruck L 1 UE mit handschriftlichem Tintenzusatz 828 GF sowie am oberen Seitenrand über der rechten Hälfte den mit grünem Farbstift geschriebenen Vermerk in Schönbergs Handschrift Die Retouchen sind in der Partitur | grün angezeichnet; auf Seite 6[v] in linker unterer Ecke von oben nach unten geschriebene Bleistiftsignatur UE 828. Die einzelnen Seiten sind mit Ausnahme von Blatt 4 und der beiden untersten Systeme auf Seite 3[r] derart eingerichtet, daß jeweils 2 am Systemanfang durch einen senkrechten Akkoladenstrich miteinander verbundene Systeme einer am linken Seitenrand vor der Akkolade näher bezeichneten Instrumentalstimme zugewiesen sind. Das obere System enthält die Angabe der Takte unter Einbeziehung der jeweils kreisförmig oder rechteckig eingerahmten Takt- bzw. Studienziffer, das untere System die meistens durch Streichung mit entsprechend hinzugesetzten Pausen korrigierte Instrumentalstinme, in einigen Fällen in einer rein rhythmischen Notation ohne Notenköpfe. Die einzelnen Takte bzw. Taktgruppen sind durch Doppelstriche voneinander abgeteilt. Auf Seite 4[r] mit dem tintenschriftlichen Kopftitel Blech ist den einzelnen Instrumentalstimmen dagegen nur jeweils ein System zugewiesen. Die jeweilige Taktangabe steht teils über, teils vor dem dazugehörigen Notenexzerpt, wobei häufig jeweils zwei Systeme (z. B. 1.2.Hr., 3.4.Hr.) im korrekten Untersatz zusammengefaßt sind. Dasselbe gilt für die beiden untersten Systeme auf Seite 3[r]. Seite 2[r] enthält zudem als Hinweis auf die Fortsetzung auf Seite 2[v] teils am rechten Rand, teils zwischen den Systemen der betroffenen histrumente den Tintenvermerk siehe hinten. Auf Seite 3[r] sind die Instrumentenbezeichnungen 1. Ctr Fg und 2. Ctr Fg aufgrund des am linken Rand aufgedruckten Firmenzeichens rechts wiederholt. Auf Seite 5[r] findet sich am unteren Blattrand die Inhaltsangabe Posaunen und Harfen. Die verschiedenen Schreibmittel wurden ohne spezifische Differenzierung eingesetzt, wobei der rote Farbstift häufig für Taktzahlen, seltener für Striche oder Zusätze dynamischer Zeichen und der grüne Farbstift vor allem für Streichungen, aber auch für Korrekturen benutzt wurde. Auf Seite 2[r] wurden die einzelnen Revisionen vom Verlagskorrektor mit Bleistift abgehakt bzw. durchgestrichen.

Schönberg hat die Revisions- und Korrekturblätter im Anschluß an seine Proben für die im Dezember 1914 geplanten, dann aber durch den Kriegsausbruch vereitelten Konzerte mit dem Concertgebouw Orchester in Amsterdam (22.–27. Juni 1914) angefertigt. Wie bereits aus der Aufschrift am oberen Rand von Seite 1 Schönberg hat die Revisions- und Korrekturblätter im Anschluß an seine Proben für die im Dezember 1914 geplanten, dann aber durch den Kriegsausbruch vereitelten Konzerte mit dem Concertgebouw Orchester in Amsterdam (22.–27. Juni 1914) angefertigt. Wie bereits aus der Aufschrift am oberen Rand von Seite 1[r] hervorgeht, korrespondieren die Revisionen mit jenen Retuschen, die in der Partiturreinschrift C[p] mit grünem Farbstift eingetragen sind. Der einmalige Vorgang, daß Schönberg seine Retuschen auf gesonderten Blättern zusammenstellte, hängt möglicherweise mit einem Brief Hertzkas vorn 10. 7. 1914 zusammen, in dem dieser ihn mit dem Hinweis, daß erneute Retuschen eine termingemäße Fertigstellung des Materials für Amsterdam verhindern würden, um die Rücksendung des Manuskripts ersucht. Die Blätter dienten also offenbar dem Zweck, die Übertragung der neuen Retuschen und Korrekturen in das Aufführungsmaterial (vgl. Quelle G) zu erleichtern. In einem an Hertzka gerichteten Brief vom 11. Juli 1914, den Schönberg anscheinend zusammen mit der Partitur und den sechs Revisionsblättern nach Wien geschickt hatte - Hertzka bestätigte deren Empfang am 13. Juli 1914 – , schreibt er: Die Korrekturen, die ich jetzt in den Gurreliedern vorgenommen habe, sind so geringfügig, daß sie wohl kaum aufhalten werden. Sollte das aber dennoch der Fall sein, so bitte ich, sie einstweilen nicht zu berücksichtigen und mir die betreffenden Blätter [vgl. Quelle F] zurückzuschicken (vgl. Reihe B, Bd. 16.3, Dok. II 43). Hertzka antwortete darauf am 13. Juli 1914: Inzwischen ist Ihre Gurrelieder-Partitur eingelangt. Wenn die Korrekturen tatsächlich so gering sind, dann werden wir sie ja hier eintragen können. Der gute Wille dazu ist sicher vorhanden (vgl. Dok. II 44). Die Anfertigung der Revisions- und Korrekturblätter waren demnach vermutlich die Arbeit eines einzigen Tages, nämlich des 11. Juli 1914.


Quellensiegel: F
Gesamtausgabe: Reihe B, Band 16.1, S. 155–158
Standort: Arnold Schönberg Center
Signatur: SatColl U1, L1 UE 828 GF

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