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Pierrot lunaire
Dreimal sieben Gedichte aus Albert Girauds „Lieder des Pierrot Lunaire“ (deutsch von Otto Erich Hartleben)

Quelle: Textvorlage mit Skizzen. Abschrift von 56 Gedichten; von fremder Hand, zu einigen Gedichten Skizzen und Annotationen von Schönberg

Entstehungszeitraum: 05.02.1912
Quellentyp: Skizze
Papiersorte: Feines Briefpapier (28,4x22,4 cm)

Beschreibung: 35 Blatt feinen Briefpapiers, hoch 284x224 mm, unnumeriert, jeweils die Recto-Seiten beschrieben, Tinte; Heftlochung links oben und unten. Teilweise stehen zwei Gedichte pro Seite, dann nebeneinander geschrieben; jede Seite hat oben auf Mitte den Gesamttitel Pierrot lunaire, die Einzeltitel der Gedichte stehen jeweils auf Mitte über der ersten Zeile des Gedichts. Auf jeder Seite verschiedene Ornamente unter der jeweils letzten Gedichtzeile; die Strophen sind jeweils untereinander geschrieben und durch Abstand und kleinen Querstrich auf Strophenmitte abgeteilt.

Die Gedichte 1-50 (Giraud/Hartlebens Pierrot lunaire) sind numeriert, die restlichen 6 (aus anderen Sammlungen Hartlebens) sind unnumeriert. Nur die Seiten mit von Schönberg vertonten Gedichten haben Archiv-Nummern.

Die Herkunft dieser Abschrift ist nicht ganz eindeutig, ist aber in Einzelheiten erschließbar. Sie gibt die 50 Gedichte von Hartlebens Neudichtung des Pierrot-Zyklus vollständig und in der Reihenfolge der gedruckten Ausgaben wieder. Hinzugefügt sind 6 Gedichte, die in Hartlebens Sammelband „Meine Verse" (Berlin, 3. Auflage 1906) stehen: die Giraud-Nachdichtung „Pierrot und der Esel" sowie Hartlebens eigener kleiner Zyklus von 5 Gedichten „Pierrot marie". Die Briefe Albertine Zehmes geben folgende Fakten: Am 5.2.1912 schickt sie Schönberg alle die Texte, die aus dem Pierrot lunair in Frage kommen. Es sind auf jeden Fall mehr als 24. Dies deutet darauf, daß sie am 5.2. nicht Ab geschickt hatte, sondern vermutlich jene (wohl als Programmheft gedruckte) Auswahl für einen früheren Rezitationsabend, von der im Brief vom 12.3.1912 die Rede ist: „Außer den Texten des Programmes haben Sie noch 3 Pierrotlieder mit Schreibmaschine copiert, die sind wundervoll und nach dem Buch der Frau Hartleben abgeschrieben, also wortgetreu. Ich habe Herrn Gutmann gestern noch gebeten recht bald für das Buch zu sorgen [...]. Es läßt sich aber doch schon mit der Arbeit beginnen". Will man nicht annehmen, daß mit dem gesuchten Buch Hartlebens „Meine Verse" oder gar das französische Original gemeint ist, dann dürfte Schönberg beim Kompositionsbeginn am 12.3.1912 noch nicht die vollständige Reihe der Gedichte vor sich gehabt haben; die Abschrift Ab wäre dann der nachgereichte Ersatz für die nicht.zu beschaffende Druckausgabe. (Die Ausgabe von 1911 hatte eine auf 400 Exemplare limitierte Auflage.) Die Abschrift müßte Schönberg nach dem 12.3.1912 und gewiß vor dem 2.4.1912, dem Enddatum von „Der Dandy", zugegangen sein. (Gebet an Pierrot, datiert 12.3., hat keine Skizze in Ab, zur 2. Strophe von „Der Dandy" steht in Ab die Skizze S1.) Die Gedicht-Abschrift Ab ist, wenn man den zitierten Brief Albertine Zehmes vom 12.3. wörtlich nehmen darf (Buch der Frau Hartleben), aus einem Exemplar gewonnen, das Frau Selma Hartleben entweder Frau Zehme selbst oder dem Konzertagenten Gutmann zur Verfügung gestellt hatte.
Frau Zehmes Programm(heft) und die ebenfalls im Brief vom 12.3.1912 erwähnte maschinenschriftliche Abschrift dreier Gedichte haben sich in Schönbergs Nachlaß nicht gefunden.

Zu den zitierten Briefen vgl. GA Reihe B, Band 24/1, S. 225ff: Dok I 4, Dok I 16, Nachtrag (Juli 1996).



Quellensiegel: Ab
Gesamtausgabe: Reihe B, Band 24/1, S. 1-3
Standort: Arnold Schönberg Center
Signatur: MS21: 710-727

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