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Die glückliche Hand. Drama mit Musik

Quelle: Partiturreinschrift. Stichvorlage für den Erstdruck

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Quellentyp: Reinschrift
Seiten: 63

Beschreibung:

Konvolut (hoch 355x271 mm) aus 27 Blättern (Einheit 1-12, 14-20, 22-29) und zwei Bögen (Einheit 13, 21) der gleichen Sorte Notenpapier: 36 vorgedruckte Systeme, Firmenzeichen: B. & H. Nr. 46. E. auf den Recto-Seiten bzw. der ersten Seite des Bogens der Einheiten 1-5, 11-13, 20-21 jeweils unten links sowie auf den Verso-Seiten der Einheiten 18-19, 25-26, 29 jeweils oben rechts auf dem Kopf stehend. Die Verteilung der Firmenzeichen legt die Vermutung nahe, daß ursprünglich auch die meisten Blätter einmal zusammenhängende Bögen gewesen sind. Da die Bögen nur auf der ersten Seite ein Firmenzeichen haben, könnte das Konvolut aus einer Lage zu fünf Bögen (Einheiten 1-10), einer Lage zu drei Bögen (Einheiten 11-15) und vier Lagen zu jeweils zwei Bögen (Einheiten 16-19, 20-22, 23-26, 27-29, wobei in letzter Lage zweiter Bogen unvollständig) bestanden haben.

Einheit 1r: Spielanweisungen und Hinweise für die Stecher.
Überwiegend mit Bleistift beschriftet, weitere Eintragungen mit schwarzer Tinte, roter Tinte und Blaustift.
Eintragungen des Verlags und der Stecherei:
Oben rechts am Rand in Höhe der Systeme 1-8 mit Blaustift dem Werk zugewiesene Bearbeitungsnummer der Stecherei: 14780; rechts in Höhe der Systeme 28-29 mit Bleistift: 61 P1 (= Anzahl der Notenseiten des Erstdrucks E); vermutlich stammt auch die Eintragung oben links in System 1 vom Verlag bzw der Stecherei: op 18 (Bleistift). Unten rechts, lilafarbener Rundstempel: ARCHIV DER UNIVERSAL-EDITION A. G.
Eintragungen Schönbergs:
In Höhe der Systeme 1-14 diagonal mit Bleistift: Die Taktvorzeichnung (3/4 4/4 2/4 etc) soll │ außer in jeder Zeile auch noch an 2 andern │ Stellen stehen, so wie die Studienziffer! │ doch: sehr groß!!; darunter in Höhe der Systeme 8-13 mit Blaustift: links und rechts vom Zuschauer, in Höhe der Systeme 19-20 mit Bleistift: zur Metronomisierung: die angegebenen Zahlen sagen nur ganz beiläufig das Tempo: Es soll nur damit │ gesagt werden ob die [noten] oder [noten] schnell oder langsam sind.; in Höhe der Systeme 23-25 mit schwarzer und roter Tinte: Hauptstimmen sind durch [symbol], Nebenstimmen durch [symbol] bezeichnet. Nebenstimmen haben │ gegen die Hauptstimmen zurückzutreten, aber sich von der Begleitung abzuheben. Wo zwei Stimmen │ (oder mehrere) als Hauptstimmen bezeichnet sind, sollen womöglich alle so bezeichneten hörbar gemacht werden; über System 26 mit Bleistift: begl. bedeutet: begleitend; über System 27 mit Bleistift: manchmal findet sich die Bemerkung: möglichst stark begleitend; das heisst: aber so dass die Haupt- u Nebenstimmen noch deutlich bleiben; in Höhe der Systeme 31-32 mit Bleistift (zusätzlich mit Blaustift markiert): Die in den Bühnen und Spielanweisungen vorkommenden Zeichen ([symbole] * etc) beziehen sich auf genau bezeichnete Taktteile der Musik und müsse[n] daher bei den Noten stets genau zu dem Taktteil hingesetzt werden, bei dem sie hier stehen!; in der rechten Hälfte in Höhe der Systeme 33-35 mit Bleistift: Copist!! │ bzgl. Stimmenausschreiben │ Alles Schlagwerk ist [in] eine einzige Stimme (partiturmäßig) │ einzutragen; von der sind eventuell Dubletten anzufertigen │ als Stichworte sind beim Stimmenausschreiben in (erster Linie die HauptStimmen [symbol] in 2ter Linie │ die Nebenstimmen [symbol] zu verwenden.
Weitere Eintragungen am rechten Rand in Höhe der Systeme 23-32 mit Bleistift (schwer lesbar): Anmerkung │ fürs StimmenAus = │ schreiben: │ Schlagwerk: alles │ in eine Stimme │ eventuell partitur = │ artig. │ Die Bezeichnung │ [symbol] │ [symbol] │ in die Partitur │ und in die Stimmen │ eintragen. Ebenso │ die Anmerkung │ - │ Partitur │ Gesangsnoten │ ab Seite 3 wie │ Instrumente 99-F9 │ auch auf Seite 7 │ so schreiben; ferner am rechten Rand in Höhe der Systeme 33-36 sowie am unteren Rand mit Bleistift (zusätzlich mit Blaustift markiert; schwer lesbar): für den Kopisten │ und den │ Stecher: │ Die Taktstriche nicht │ [?] │ seite durchziehen. │ Sondern [?]│  unterbrechen. Nämlich: 1. nach den Holzbläsern, 2. nach den Blech- │ bläsern; 3. nach dem Schlagwerk, 4. nach Harfe und Celesta, 5. vor und │ nach der Gesangsstimme und dem Text, (6. vor den Streichern). │ wie z. B. auf Seite 13. Ferner zwei Stempel; oben rechts über System 1 lilafarbener Stempel: Arnold Schönberg │ Wien, XIII. Gloriette- │ gasse 43. Tel. 843 73; unten links in Höhe der Systeme 34-36 lilafarbener Stempel: Arnold Schönberg │ Berlin-Südende │ Berlinerstr. 17a,I. │ Tel.: Tempelhof 174.
Einheit 1v-29: Notentext.
Eine Überklebung auf Einheit 133 (S. 27), die eine Neuinstrumentation der Takte 112-114 in einigen Bläserstimmen beinhaltet. Für die ante-corr.-Fassung vgl. den Abdruck in GA Reihe B, Bd. 6. Teil 3,  S. 188.
Überwiegend mit schwarzer Tinte beschriftet, weitere Eintragungen mit roter, lilafarbener und blauer Tinte, Rotstift, Blaustift, Lilastift und Bleistift. Paginierung in den oberen Außenecken mit schwarzer Tinte von 2 bis 61 (S. 29v ohne Paginierung). Auf sämtlichen Recto-Seiten unten rechts lilafarbener Rundstempel der Universal-Edition: ARCHIV DER UNIVERSAL-EDITION A. G.

Da Quelle C lediglich ein Schlußdatum enthält, ist nicht bekannt, wann Schönberg die Arbeit an der Partiturreinschrift aufgenommen hat. Erstmals erwähnt wird die Anfertigung einer Reinschrift in einem Brief an Hertzka vom 11. 12. 1912, doch ist nicht sicher, daß es sich hierbei tatsächlich um C handelt. Schönberg berichtete zwar, er habe schon 13 Seiten gewöhnlich geschrieben, doch teilte er zugleich mit, er müsse diese Seiten ohnedies [nochmals] abschreiben. Da der Komponist keine Gründe nannte und auch in den folgenden Monaten auf diese Reinschrift nicht mehr zurückkam, muß offenbleiben, ob die im Dezember 1912 geschriebenen Seiten dann tatsächlich verworfen wurden oder aber mit Seiten von Quelle C identisch sind. Sollte letzteres zutreffen, so dürfte die Partiturreinschrift C im Dezember 1912 begonnen worden sein, denn der Brief erweckt den Eindruck, als habe Schönberg die Arbeit gerade erst aufgenommen.

Daß Quelle C als Stichvorlage für den Erstdruck E diente, geht zunächst aus den Verlagseintragungen und der dem Werk zugewiesenen Bearbeitungsnummer der Stecherei 14780 auf S. 1r, ferner den dort notierten Anweisungen Schönbergs hervor. Darüber hinaus gibt es auf allen Seiten mit Bleistift geschriebene Eintragungen zur Disposition (Seiteneinteilung, Bezeichnung der Systeme) sowie mit Blaustift geschriebene Markierungen für die Textverteilung in den Regieanweisungen. Da beides in E weitgehend auf die angegebene Weise realisiert wurde, dürften diese Vermerke von der Stecherei stammen. Auf S. 2r ist am Fuß der Seite außerdem mit Bleistift die Verlagsnummer ergänzt (Universal Edition Nr 5670 1 U. E. 5670).

Nachträge und Korrekturen
Wie bereits oben erwähnt, enthält C neben der Grundschicht mit schwarzer Tinte auch eine Reihe von Korrekturen und Eintragungen mit anderen Schreibmaterialien. Außerdem gibt es eine Überklebung (vgl. S. 53 und S. 188) sowie an zahlreichen Stellen Rasuren. Da keine Korrekturabzüge überliefert sind und auch sonst die Drucklegung kaum dokumentiert ist, lassen sich die Änderungen jedoch nicht datieren.
An der folgenden Liste läßt sich allerdings ablesen, daß die Korrekturen wohl aus mehreren Phasen stammen. Auffällig ist zunächst, daß es eine Reihe von Tonhöhenänderungen gegeben hat. Die Tatsache, daß in diesen Fällen durch die Korrektur fast immer eine Diskrepanz zur Lesart in Quelle B beseitigt wurde, legt die Vermutung nahe, daß Schönberg - wahrscheinlich noch vor der Drucklegung - einen Quellenvergleich resp. eine Überprüfung seiner Partiturreinschrift anhand der Ersten Niederschrift vorgenommen hat. Eine zweite Phase dürfte durch eine redaktionelle Durchsicht der Partitur durch Erwin Stein veranlaßt worden sein, die wohl mit der Drucklegung zusammenhängt. In C gibt es nämlich zahlreiche Stellen, die mit einem Kreuz markiert und teilweise am Rand mit Fragen, oft nach dynamischen Bezeichnungen, versehen sind. In den meisten Fällen hat Schönberg hier dann ein Zeichen nachgetragen oder sonst eine Änderung vorgenommen. Weitere Änderungen könnten dann im Zuge der Drucklegung bzw. bei der Korrekturlesung vorgenommen worden sein.
Generell in C nachgetragen wurden die Taktzählung im Kreis von 5 und ihrem Vielfachen (Rotstift), die Hauptstimmen-, Nebenstimmen- und Schlußzeichen (meist rote Tinte, auch Rotstift, Lilastift und Bleistift) sowie die Regiezeichen (rote Tinte und Rotstift). Wann die Kennzeichnung der wichtigen Stimmen mittels Hauptstimmenzeichen etc. in die Partitur eingetragen wurde, ist nicht bekannt. Da B diese Zeichen noch nicht aufweist, könnte dies auch erst zu einem relativ späten Zeitpunkt der Fall gewesen sein (vgl. hierzu auch GA, Reihe B, Bd. 6, 2, S. 36). Allerdings enthält auch schon ein Skizzenblatt (Ab 1v, Archivnr. 2436) am Rand diese Zeichen, wenngleich ohne Zuordnung an einen bestimmen Takt und mehr in Form allgemeiner Überlegungen. Schließlich sind in etlichen Chorstimmen, teilweise auch bei Der Mann, die ursprünglich separat bloß mit Fähnchen notierten Achtel- und Sechzehntelnoten durch Balken verbunden worden. Diese Änderung, die durch die oben zitierte Bemerkung Schönbergs auf S. lr oder die Anweisung Erwin Steins (vgl. Dok. II3) veranlaßt wurde, ist mit Bleistift ausgeführt und möglicherweise vom Stecher vorgenommen worden.
In der Liste GA Reihe B, Bd. 6, Teil 3, S. 54-76 (mit zusätzlichen Listen zu Textkorrekturen, Lesarten, Textabweichungen) sind die erwähnenswerten Korrekturen innerhalb der Quelle C zusammengestellt. Nicht erwähnt werden bloß formale Änderungen, etwa die Wiederholung von Zeichen oder Anweisungen vor der Akkolade, die schon im System stehen, oder nachgetragene Triolenziffern und Pausen. In Klammern ist auch das jeweils verwendete Schreibmaterial angegeben.


Quellensiegel: C
Gesamtausgabe: Reihe B, Bd. 6, Teil 3, S. 51-76
Standort: Arnold Schönberg Center
Signatur: Universal Edition Collection (UEQ 514)

Digitale Reproduktion:

Format JPG, Druckqualität: 200 dpi
Der Download ist kostenlos.


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