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Erwartung. Monodram in einem Akt

Quelle: 1. Korrekturabzug der Notenseiten des Erstdrucks (F), 2. Exemplar

Quellentyp: Korrekturabzug

Beschreibung:

Konvolut, bestehend aus einem braunen Einband (hoch 430 x 328 mm), Schmutztitel vorn und hinten und acht Lagen zu meist je vier Bögen dünnem Papier (insgesamt 61 Blätter,
hoch 425 x 320 mm) eines Abzugs des Notenteils der gestochenen Partitur.
Die Blätter waren ursprünglich lose und sind erst nachträglich zu Bögen und dann zu Lagen zusammengefaßt worden. Für die 1.-7. Lage wurden jeweils acht Blätter paarweise so verbunden, daß jeweils eine Recto-Seite am rechten Rand einer Verso-Seite angeklebt wurde. In der 1. Lage wurde S. 10r auf S. S. 9r auf S. 4v, S. 8r auf S. 5v und S. 7r auf S. 6r entsprechend geklebt. Nach dem Umknicken der jeweils linken Hälfte eines zusammengeklebten Blattes ergab sich dann auf den Recto-Seiten eine durchlaufende Folge der Notenseiten. Analog dazu wurde auch mit der 2.-7. Lage verfahren. Die B. Lage besteht aus nur fünf Blättern, die zu zwei Bögen zusammengeklebt wurden.
Mit Ausnahme der Bibliotheksvermerke ausschließlich recto bedruckt und beschrieben; gedruckte Paginierung in den oberen Außenecken von 3 bis 63. Der gedruckte Anteil entspricht dem der Einheiten 1-61 von E1a. Einige wenige Eintragungen mit roter Tinte, Bleistift und Rotstift.
Auf S. 3v schwarzer Stempel WIENER STADT- U. LANDESBIBL. und Bibliothekssignatur mit blauem Kugelschreiber: MH-Inv 14369; weitere Stempel der Bibliothek auf den Seiten 10v, 13r, 33v, 43v, 57v, 63v. Nach Auskunft der Wiener Stadt-und Landesbibliothek stammt die Quelle aus dem Verlagsarchiv der Universal Edition.

Eintragungen des Verlags und der Stecherei:
S. 3: oben rechts mit Bleistift dem Werk zugewiesene Bearbeitungsnummer der Stecherei: 6954, darunter ovaler lilafarbener Stempel: E M. GEIDEL | 26 JUL. 1914 | LEIPZIG, unten rechts von unbekannter Hand mit Bleistift: Herr Schönberg erhielt ebenf. Abzug mit Manuskr.
S. 34: oben rechts mit Bleistift dem Werk zugewiesene Bearbeitungsnummer der Stecherei: 6954, darunter ovaler lilafarbener Stempel: F. M. GEIDEL | 20 JUL. 1914 | LEIPZIG, darunter mit Rotstift (erstes Wort sowie erstes Wort der vierten Zeile) und lilafarbenem Stempel: Erbitte | KORREKT[UR] | 21. Juli 1914 | für „Universal-Edition" Aktien[gesellschaft], darunter am rechten Rand in Höhe der Systeme 7-11 lilafarbener Stempel: MANUSKRIPT | erbitten jedesmal zurück! (Zu den Stempeln und Datumsangaben vgl. unten.)

Korrektureintragungen:
Wie die Datumsstempel auf S. 3 und S. 34 belegen, wurde der Korrekturabzug in zwei Teilen versandt. Am 20.7.1914 hatte Geidel die Seiten 34-63, am 26. 7. 1914 die Seiten 3-33 abgeschickt. Dieser unterschiedliche Zeitpunkt der Zusendung hat sich auch in der Anzahl der Korrekturen niedergeschlagen: im ersten Teil gibt es überhaupt nur zwei Eintragungen, während sich im zweiten Teil etwa ein bis zwei Korrekturen pro Seite finden.Vermutlich stammen alle Eintragungen von Schönberg (zumindest bei einigen längeren verbalen Anmerkungen läßt sich das mit Sicherheit sagen). Sie wurden mit Bleistift, Rotstift sowie roter Tinte geschrieben und tauchen dann, von ganz wenigen Ausnahmen abgesehen, auch in E1a nochmals auf (dort gibt es aber eine Fülle weiterer Korrekturen).

Warum Schönberg zwei identische Korrekturabzüge besaß und auch in beide Korrekturen eintrug, läßt sich anhand der überlieferten Quellen und Briefdokumente zumindest teilweise erklären. Da sich in E1a kein entsprechender Stempel der Universal-Edition findet, dürfte dieser Abzug von der Stecherei Geidel direkt an Schönberg geschickt worden sein. Daß E1b hingegen erst den Weg über die Universal-Edition genommen hat, wird durch die entsprechenden Stempel auf S.3 und S.34 belegt. Vermutlich stammt dann die unten rechts auf S.3 stehende Bemerkung „Herr Schönberg erhielt ebenf. Abzug mit Manuskr." von der Stecherei und war als Mitteilung für die Universal-Edition gedacht, die dennoch auch ihren Abzug weiterleitete, so daß Schönberg schließlich im Besitz zweier Korrekturabzüge war. Die doppelte Zusendung ist wohl dadurch begründet, daß Schönberg den Juli 1914 nicht in Berlin, sondern in Murnau verbrachte, wo er offensichtlich die freie Zeit nutzen wollte, um die Korrektur rasch abzuschließen. Möglicherweise hatte die Stecherei zunächst die Seiten 34-63 von E1b an die Universal-Edition gesandt, die den Abzug dann samt Manuskript an des Komponisten Urlaubsadresse weiterleitete. Schönberg muß gleichzeitig den Verlag um beschleunigte Zusendung gebeten haben, so daß die Stecherei angewiesen wurde, den ersten Teil nach dessen Beendigung direkt an Schönberg zu senden (vgl. GA, Reihe B, Band 6/2, Dok. I 208). Als am 26.7. 1914 dieser erste bis S.33 reichende Teil fertiggestellt war, hat die Stecherei an Schönberg vermutlich nochmals einen kompletten Abzug (E1a) und an den Verlag nur die erste Hälfte (S. 3-33 von E1b) gesandt.
Schönberg selbst dürfte zunächst mit der Korrekturlesung ab S.34 anhand von E1b begonnen haben, ehe er nach Erhalt des von Geidel direkt gesandten Abzugs zu E1a überwechselte, wobei die bereits im zweiten Teil von E1b gefundenen Feh1er übertragen wurden.



Quellensiegel: E1b
Gesamtausgabe: Reihe B, Band 6/2, S. 58-59
Signatur: MH 14369

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